Es geht längst nicht nur um die Anhänger der Profi-Fußballer

Peggy Pöschke, Lucas Weiß, Sarah Schauf, Marcel Lehmann, Sebastian Pöschke und René Mayer (von links) haben einen Förderverein für das Bayer-04-Fanprojekt gegründet.
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- Neuer Förderverein will die Pädagogen des Fanprojekts entlasten
"Finanzielle Hilfe" - für das Fanprojekt Leverkusen ein wichtiger Begriff. Durch den Vereinsnamen wird eine direkte Verbindung zum Fußballverein Bayer 04 hergestellt. Diese Assoziation führt allzu oft dazu, dass die eigentliche Arbeit des Projekts in den Hintergrund rückt. Ebenso wie die finanzielle Förderung. Am Samstagvormittag wurde im Fanhaus in Wiesdorf eine Gründungsveranstaltung gefeiert. "Der Förderverein entstand aus dem dringlichen Bedürfnis, die beiden Sozialpädagogen des Fanprojekts zu unterstützen", erklärte Gründungsmitglied Lucas Weis. Daniela Frühling und Stefan Thomé arbeiten als einzige Angestellte an dem Konzept. Ihre Arbeit geht weit über den Bereich des Fußballs hinaus. "Zwar wird sich vermehrt für die Verringerung der Gewalt bei Fußballspielen eingesetzt, doch die pädagogische Betreuung steht im Vordergrund", so die Vorstandsvorsitzende Peggy Pöschke.
Bayer 04 stellte dem Verein zur Gründungsveranstaltung die Grillwürstchen. Für Peggy Pöschke leisten die Erzieher "großartige Arbeit, von der auch der Fußballverein profitiert". Lucas Weis verbrachte fast seine gesamte Jugend im Fanhaus und wurde von Stefan Thomé in jeglicher Form unterstützt. "Stefan half mir bei meinen Bewerbungen, suchte mit mir nach Jobs und unterstütze mich bei familiären Problemen. Er ist sozusagen mein Wegbegleiter", so das Gründungsmitglied. Damit die Förderung einzelner Jugendlicher weiterhin gewährleistet werden kann, bezahlen die Mitglieder des Fördervereins einen Jahresbeitrag von 20 Euro. "Der Betrag soll für jeden erschwinglich sein, und auch mit nur zwei Euro im Monat kann dem Projekt geholfen werden", erklärte die Vorstandsvorsitzende.
Das erklärte Ziel sei es, eine Teilzeitkraft zu beschäftigen, um die beiden Pädagogen zu entlasten. Zu den Angeboten gehören außerdem die pädagogisch betreuten Gruppenfahrten und Jugendfreizeiten. In den Sommerferien fahren neun Mädchen gemeinsam mit Daniela Frühling für eine Woche an die Nordsee. "Dank der derzeit 40 Mitglieder konnte der Beitrag für diese Mädchenfreizeit von 150 auf 50 Euro gesenkt werden", sagte Peggy Pöschke. Stefan Thomé setzt sich nachdrücklich für den Abbau von fremdenfeindlichen und rassistischen Tendenzen ein. Dafür besucht der Sozialpädagoge Leverkusener Schulen und Jugendeinrichtungen. Um den jungen Erwachsenen die katastrophalen Auswirkungen des Rechtsextremismus' zu verdeutlichen, bietet das Fanprojekt auch Ausflüge zu Konzentrationslagern an. Um Interessierten den Weg zu erleichtern, stehen die Mitglieder des Fördervereins bei Heimspielen mit einem Stand am Stadioneck. "Für die Stadionbesucher sind wir auch an der "Fankiste" anzutreffen", berichtete Peggy Pöschke.