Vielfältige AufgabenBauhof hat Prüfung mit Bravour bestanden

Neben dem Betriebshof am Stockberg soll der Bauhof eine Niederlassung am Witzheldener Friedhof bekommen.
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Leichlingen – Sie gießen Bäume, pflanzen Blumen und mähen Rasen, warten 31 Spielplätze, reparieren Schlaglöcher, Buswartehäuschen und Feuerwehrautos, fahren Tag und Nacht Kehrmaschine und Schneepflug, entleeren 220 Mülleimer und stellen Straßenschilder auf, schieben auf zwei Friedhöfen und zwei Sportplätzen Dienst und helfen Obstmarkt, Karnevalszug und Volksfesten auf die Beine. Sie sind Mädchen für alles, die Leute vom städtischen Bauhof.
„Stellen Sie sich mal vor, den Bauhof gäbe es nicht“, forderte Unternehmensberater Ludwig Heimann die Politiker am Montagabend auf. Ohne die 25 Männer und zwei Frauen liefe in der Stadt nichts mehr. Die Präsentation der Organisations-Untersuchung, die Heimann im Auftrag der Verwaltung vorgenommen hat, war von Lob für die Truppe getränkt. Der Altersdurchschnitt sei mit 47 Jahren noch günstig, der Krankenstand mit 5,4 Prozent unterdurchschnittlich, Lage und Größe des Betriebsgeländes am Stockberg funktional, der Fuhrpark jung.
Zwei wesentliche Empfehlungen
„Ich bin ein totaler Fan von kommunalen Bauhöfen“, bekannte Heimann und drückte damit auch aus, dass er (außer Spielplatzneubau und Baumsanierungen) keine Privatisierung von Dienstleistungen des Bauhofs vorschlagen werde.
Zwei wesentliche Empfehlungen bilden das Fazit seiner Analyse aller Arbeitsabläufe: Heimann schlägt die Gründung einer Nebenstelle des Bauhofs in Witzhelden vor und die Gründung der „Technischen Betriebe Leichlingen“. Beide Ideen werden von der Verwaltungsspitze unterstützt.
■In Witzhelden könnte eine Außenstelle nach Einschätzung des Prüfers viel Zeit, Geld, Sprit und CO2 -Ausstoß sparen. Denn die Anfahrt vom Betriebshof an den Sandbergen bis zum rund elf Kilometer entfernten Höhendorf sei unproduktiv: „Wenn nur ein Fahrzeug, besetzt mit zwei Mann, an jedem Arbeitstag einmal nach Witzhelden und zurück fährt, gehen im Jahr fast 300 Arbeitsstunden verloren“, rechnete er vor. Ein zweiter Standort mit einer kleinen Fahrzeughalle, einem Lagerraum, Büro und WC sei rentabler. Er könnte auf dem Friedhofsgelände, an der Stelle des Lagerschuppens neben der Kapelle errichtet werden – frühestens 2021.
■Die „Technischen Betriebe“ (TBL, noch ein Arbeitstitel) sollen bereits zum 1. Januar 2020 gegründet werden. In ihnen sollen der Bauhof, das Tiefbauamt (Amt 66) und der Abwasserbetrieb (Stab) gebündelt werden. Die neue Einheit ist nicht als Eigenbetrieb gedacht, sondern lediglich als Dachorganisation der drei technischen Einheiten.
Umzüge geplant
Als Leiter der TBL ist Stab-Chef Lars Helmerichs auserkoren. Leiter des Tiefbauamtes bliebe Jürgen Scholze. Beide sollten räumlich zusammenziehen – entweder in der Nebenstelle am Schulbusch oder im Rathaus. Und der Bauhof würde von einer Abteilung des Amtes 66 in den Rang eines neuen Amtes (67) befördert, ebenso Andreas Pöppel zum Amtsleiter. Das sei „keine Revolution“, so Heimann, aber eine sinnvolle Umverteilung von Aufgaben und eine unbedingt notwendige Entlastung für Amt 66 und Fachbereichsleiterin Andrea Murauer.
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Weitere Empfehlungen aus Heimanns Expertise: Die Erstellung eines Grünflächen-Katasters im Geoinformationssystem, die Schaffung einer Vollzeitstelle für die Verwaltungsaufgaben im neuen Amt 67, die Kartierung ungepflegter Gräber auf den Friedhöfen sowie eine gründlichere und gerichtsfeste Dokumentation von Straßenschäden.