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Baumfällungen in LeichlingenPlatanen und Kirschen waren innen faul und hohl

Lesezeit 2 Minuten
Kirsche Faul Stadt

Diese gefällte Nelkenkirsche war innen bereits weggefault. Die Abschottungslinien (Pfeile) verraten den Abwehrmechanismus des Baumes.

Leichlingen – Nach den Fällungen der Platanen und Kirschen im alten Leichlinger Stadtpark sieht sich die Stadtverwaltung in ihrem Urteil bestätigt, dass die 70 Jahre alten Bäume nicht mehr lange zu halten gewesen wären. Die am Montag abgesägten Stämme sind inspiziert worden. Dabei seien wie erwartet Pilzbefall, Fäule und bereits entstandene Hohlräume sichtbar geworden. Der Befund des Baumgutachtens aus dem Jahr 2021, laut dem die Bäume teilweise keine vitalen Standortbedingungen aufwiesen, habe sich bestätigt.

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Kernfäule einer Platane, die nur äußerlich noch gesund aussah.

„Spätestens in zehn Jahren“, heißt es, hätten sie ohnehin beseitigt werden müssen. Daher sei es sinnvoll gewesen, die Bestände im Zuge der Stadtparkumgestaltung jetzt zu erneuern, weil die kostspieligen Ersatzpflanzungen im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes (InHK) durch Land und Bund gefördert werden. Auch bei den gefällten Nelkenkirschen im Park wurde eine „sehr starke Kernfäule“ diagnostiziert.

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Zu den Fällungen auf dem Taxiparkplatz gab es nach Überzeugung der Verwaltung keine vernünftige Alternative.

Mit ihren Erklärungen reagiert die Stadtverwaltung auch auf Vorwürfe der Umweltgruppe „Future for Leichlingen“, die im Vorfeld wie berichtet gegen die komplette Rodung der Platanen auf dem Taxiparkplatz protestiert und anderslautende Befunde von Gutachtern dagegen ins Feld geführt hatte. Der schon lange an ihnen nagende Pilzbefall habe die Bäume aber von innen verfaulen lassen, wie man jetzt an Stümpfen und Ästen sehen konnte. Dunkle Abschottungslinien im Stamm zeigten, wie Bäume versuchten, faule Stellen einzukesseln.

Eine Platane wäre beinahe umgestürzt

„Dieser Abwehrmechanismus sorgt dafür, dass der Fäulnisprozess langsamer voranschreitet, kann ihn aber nicht stoppen“, erklären die Baumpfleger des Bauhofs. Äußerlich mögen die Platanen noch gesund und robust ausgesehen und „tapfer“ ausgetrieben haben. Aber nur der regelmäßige Rückschnitt von morschen Stellen im Ast- und Kronenbereich habe sie vor dem Umfallen bewahrt. Im Juli 2021 musste ein Baum mit fast komplett zerstörtem Stammfuß bereits gefällt werden, weil er eine akute Gefahr darstellte.

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Die Standortbedingungen am Taxistand seien äußerst ungünstig gewesen, bilanziert die Stadt, weil viele Faktoren für die langfristige Baumgesundheit damals noch nicht bekannt waren. Baumscheiben seien deutlich zu klein gewesen und durch Autos verdichtet worden: „Das Wurzelwerk konnte sich so von Anfang an nicht so weitflächig ausbreiten wie es notwendig gewesen wäre.“ Hinzu kämen Beeinträchtigungen durch Hunde-Urin und Bauarbeiten am Parkplatzboden.

Die geplanten neuen Baumarten, verspricht die Verwaltung, sollen sich besser auf Standort und Klimawandel einstellen können und mit 20 bis 25 Zentimetern Stammumfang (statt 18 bis 20) stärker sein als üblich. 46 Neupflanzungen sind vorgesehen. Zukünftig werden 14 Bäume mehr als bisher im Stadtpark wachsen.