Kaufverträge unterzeichnetSo sehen die neuen Pläne für die Diepentalsperre aus

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Die alten Gasthausgebäude werden durch Neubauten ersetzt, der frühere Stausee wird zur Bachlandschaft renaturiert.

  • Der Medizin-Unternehmer und die Erbengemeinschaft haben sich geeinigt.
  • Das ist ein Meilenstein für den Neubau von Gastronomie, Hotel und Tagungsbetrieb.
  • An der Diepental-GmbH sind weitere Investoren interessiert. Wir stellen die neuen Pläne vor.

Leichlingen – Bis das einst florierende private Naherholungsgebiet wieder aufblüht, marode Altbauten abgebrochen, ein neues Restaurant und Tagungszentrum eröffnet werden, wird es zwar noch einige Jahre dauern. Aber die Sanierung der Diepentalsperre ist in dieser Woche  einen wichtigen Schritt vorangekommen: Wie Investor Winfried Leßmann dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigte, sind am Montag beim Notar die Kaufverträge für den Erwerb des Areals durch eine neue Gesellschaft unterzeichnet worden.

Das kann als Meilenstein in den Verhandlungen um eine zukunftsfähige Nutzung des Geländes gelten. Denn erstmals sind nun alle Grundstücke und Immobilien, die für eine Neubebauung benötigt werden, in einer Hand.

Gesellschaft gegründet

Der Leichlinger Medizin-Unternehmer Dr. Winfried Leßmann (Med 360º) und Peter Halbach, einer der Erben des von Ernst Halbach begründeten  Ausflugsziels am See,  haben für ihre gemeinsame Unternehmung die Diepental GmbH & Co KG gegründet.

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Das  Naturfreibad in Diepental soll  erhalten werden. Campingplatz und Ruderboote wird es nicht mehr geben.

Sie ist jetzt Eigentümer des gesamten oberen Teils der Talsperre östlich des Straßendamms. Die neue Gesellschaft gehört nach Worten Leßmanns zu drei Vierteln ihm und zu einem Viertel Halbach.

Erwerb von der Erbengemeinschaft

Investor Leßmann hat das Herz der Talsperre aus dem Besitz der Erbengemeinschaft Ernst Halbach erworben. Dazu gehören Gasthaus, Kiosk, Seeterrasse, Campingplatz, Stausee und Freibad.  Peter Halbach  bringt den oberhalb des Parkplatzes gelegenen Hang mit dem Minigolfplatz in die GmbH ein. Dieses nimmt eine Schlüsselrolle in dem Projekt ein, weil es für den Standort schon lange einen genehmigten Bebauungsplan zur Errichtung eines Hoteldorfes gibt. Es ist bis heute nicht verwirklicht worden.

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Wegweiser zum Ausflusgziel an der L294.

Nicht zuletzt Differenzen zwischen den drei Zweigen der Halbach-Familie hatten in der Vergangenheit bekanntlich dafür gesorgt, dass überfällige Investitionen und Modernisierungen in dem einstigen Freizeitparadies ausgeblieben sind und der See verlandete.

Hotel- und Tagungsbetrieb

Was Leßmann und Halbach mit Diepental vorhaben, ist schon länger bekannt. Hier soll ein moderner Hotel- und Tagungsbetrieb mit Gastronomie entstehen, eine gute Adresse für Seminare, Gesellschaften, Hochzeiten. Details sind noch nicht beschlossen, Bauanträge gibt es noch keine. Aber Biergarten und Café-Terrasse sind ebenso zu erwarten wie ein einladendes Ambiente für den Ausflugsverkehr. Auch von einer Eisbahn und Kulturveranstaltungen war schon die Rede. Und wie Leßmann   bestätigte, soll auch das nostalgische kleine Diepentaler Naturfreibad als besondere Attraktion erhalten bleiben. Der Campingplatz hingegen gehöre nicht mehr zum Konzept.

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Außengastronomie gehört auch zum neuen Konzept für die Diepentalsperre.

Seine Pläne und erste Skizzen eines Architekturbüros hat Leßmann den Leichlinger Ratsfraktionen bereits vorgestellt – und ist damit auf eine positive Resonanz gestoßen, wie er sagte.  Die alten gastronomischen Einrichtungen mit der „Bauernstube“ werden wohl bis auf die Grundmauern abgebrochen. Neubauten sollen sich an den bisherigen   Größenordnungen orientieren. Für das oberhalb gelegene Hotelareal sei keine Dorfanlage mit bis zu sechs Häusern mehr vorgesehen, sondern eher ein einziges Gebäude.

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Parallel zu den kommerziellen und touristischen Einrichtungen wird unter der Regie des Wupperverbandes weiter die Renaturierung des Murbachs und der Rückbau der baufälligen Talsperre betrieben. Die von Land und EU maßgeblich geförderten Pläne sehen einen mäandernden Wasserlauf mit Weihern und Biotopen vor. Ruder- und Tretboote wird es nicht mehr geben.

Staudamm ist nicht erfasst

Von der GmbH nicht erfasst ist der untere Teil der Talsperre mit dem Staudamm und Wasserkraftwerk. Leßmann schließt nicht aus, dass später auch über dieses Gelände gesprochen werden könne, „aber das hat keine Priorität.“ Möglich sei  auch, dass sich weitere Partner finanziell an der  Wiederbelebung der Diepentalsperre beteiligen und in die GmbH eintreten: „Ich habe eine Menge Leute und interessierte Freunde getroffen, die das erhaltenswert finden“, sagt Leßmann. Baupläne müssten nun eng mit der Stadtverwaltung abgestimmt werden.

Leßmann selbst hat stets betont, dass er sich in Diepental als Privatmann und Leichlinger Bürger engagiere, nicht als Eigentümer des Praxen- und Krankenhaus-Konzerns  Med 360º. Eine Rehaklinik sei in Diepental nicht geplant.

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