AuszeichnungKreis würdigt engagierte Leichlinger mit Ehrennadeln in Gold

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Gruppenbild mit Helga Paul, Jean Pierre Polizzi, Heinrich Witprächtiger und Bürgermeister Frank Steffes.

Goldene Ehrennadeln des Kreises gab es für Helga Paul und Jean Pierre Polizzi (v.l.) sowie Heinrich Witprächtiger (r. neben Bürgermeister Frank Steffes).

Drei Ehrenamtler aus Leichlingen sind für ihr Engagement vom rheinisch-bergischen Landrat Stephan Santelmann ausgezeichnet worden.

Mit Ehrennadeln in Gold sind zehn Personen aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis für ihr viele Jahre währendes ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet worden. Landrat Stephan Santelmann übergab ihnen die Urkunden im Rahmen einer Feierstunde im Kreishaus in Bergisch Gladbach.

Paul hilft in der Tafel Menschen in Not

Unter den Geehrten aus den Bereichen Jugendförderung, Soziales und Kultur waren auch eine Frau und zwei Männer aus Leichlingen. Auch ihnen galt Santelmanns Lob und Dank: „Ihr Einsatz für Ihre Mitmenschen, Ihre Heimat und das Zusammenleben ist keine Selbstverständlichkeit. Ich spreche Ihnen meine Hochachtung aus. Ihnen geht es nicht um Ruhm, Ehre oder Rampenlicht, nein, Ihnen liegt es am Herzen, zu helfen, einzuspringen, wo Not ist, für andere einzustehen und mitzugestalten. Das finde ich großartig und damit leisten Sie für unsere Gesellschaft und den Rheinisch-Bergischen Kreis einen ganz besonderen Beitrag“, sagte er. Auch Bürgermeister Frank Steffes war zu der Ehrung gekommen, die Pianist Rafael Lipstein musikalisch begleitete.

Judith Schewior und Helga Paul verteilen Bratäpfel.

Helga Paul (M., mit Äpfeln) beim Einsatz für die Tafel auf dem Bratapfelfest

Helga Paul ist für ihren Einsatz bei der Leichlinger Tafel ausgezeichnet worden, wo sie seit 2008 bei der Lebensmittelausgabe hilft, seit 2016 im Vorstand und seit 2018 Vorsitzende ist. „Die Tafel ist mittlerweile ein Vollzeitjob“, zollte Santelmann ihr Respekt, „denn Frau Paul ist nicht nur 20 Stunden in der Woche in der Ausgabe tätig, sondern auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsplanung aktiv. Sie ist unermüdlich in ihrem Bestreben, an Lebensmittel zu kommen, indem sie Firmen anspricht und Spenden sammelt. Ohne diesen enormen Einsatz könnte die Tafel nicht existieren.“

Der Landrat erinnerte daran, dass der Verein Anlaufstelle für Menschen in Not unabhängig von deren Herkunft oder Kultur ist und insbesondere Geflüchteten hilft. Er übernehme soziale Verantwortung in schwierigen Zeiten.

Multitalent Heinrich Witprächtiger an der Kirchenorgel.

Multitalent Heinrich Witprächtiger an der Kirchenorgel.

An vorderster Front der Sozialhilfe ist ebenso Heinrich Witprächtiger immer anzutreffen. Der frühere Amtsleiter, Chorleiter in vier Ensembles und Kirchen-Organist widmet sich als Vorsitzender des Heimatvereins der Brauchtumspflege und gründete mit anderen Ehrenamtlichen den ökumenischen Arbeitskreis Migration, der in Leichlingen wertvolle Arbeit für die Willkommenskultur leistet.

Witprächtiger setzt sich für eine offene Gesellschaft ein

Dazu gehören Hausaufgabenhilfe für Kinder mit Migrationshintergrund, Unterstützung bei Behördengängen, Arztbesuchen und Wohnungssuche, die Arbeit im Willkommenstreff und die Organisation von Ausflügen. „Herr Witprächtiger ist in Leichlingen die erste Anlaufstelle für Menschen mit internationalem Hintergrund, er ist Vertrauensperson, Vorbild und Helfer in der Not“, lobte der Landrat in seiner Laudatio dessen Einsatz „für eine offene und tolerante Gesellschaft.“

Polizzi engagiert sich in der Jugendarbeit

Aus dem Bereich der Jugendförderung wurde Jean Pierre Polizzi mit der Ehrennadel ausgezeichnet. Der Leichlinger ist seit 2018 Vorsitzender des örtlichen Pfadfinderstammes Wippera, den er bereits mit 17 Jahren zusammen mit Lisa Cheveys gegründet hat. Rund um die Uhr für Kinder und Erwachsene erreichbar, sei sein Improvisationstalent unerlässlich für die Aktivitäten der Gruppe, zu denen Lagerfeuer, Fahrten, Spendenaktionen und der jährliche Tannenbaumverkauf gehören.

„Abenteuer, Zusammenhalt und Gemeinschaftsleben der Pfadfinder stehen allen Menschen offen, egal welcher Nationalität oder Religion“, so Santelmann, und seien daher ein Vorbild an Inklusion und Achtung der Natur.

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