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Future for Leichlingen protestiertInitiative will klimaneutrale Kitas

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Baumfällungen am Montag für die Kindertagesstätte am Büscherhof: Beim Neubau der Kita an der Uferstraße möchte die Initiative „Future for Leichlingen“ das nicht erneut erleben.

Leichlingen – Die Baumfällungen für den Neubau der Kindertagesstätte „Blütenzwerge“ am Büscherhof sind bei der Initiative „Future for Leichlingen“ auf Widerspruch gestoßen. Die Gruppe setzt sich vehement für den Schutz von Bäumen und den Erhalt von Blattmasse in der Stadt ein. Entsprechend betroffen haben die Umweltschützer auf die Fällung der 14 Bäume auf dem Baugrundstück reagiert.

Jeder Baum ist wichtig

„Wir freuen uns über jeden schönen Kitaplatz für die Kinder und Familien, wir trauern aber um die Zukunft dieser Kinder, wenn solche Planungen gedankenlos fortgeführt werden“, erklärt die Initiative in einer Stellungnahme an den „Kölner Stadt-Anzeiger“, denn: „Jeder Baum wirkt klima- und temperaturerhaltend in den bebauten Bereichen der Innenstädte.“

Dass die Stadt als Ersatz wie berichtet 26 neue Bäume und 30 Meter Hecken pflanzen will, kann die Klimaschützer nicht zufriedenstellen: „Kein 30- bis 50-jähriger Baum mit seiner Laubmasse kann kurzfristig ersetzt werden durch geringfügige junge Nachpflanzungen. Auch sollten Nachpflanzungen den Verlust in direkter Nachbarschaft abfangen. Also was nutzen Baumpflanzungen auf der anderen Wupperseite?“, kritisieren sie das Ausgleichskonzept.

Bauflächen sparen

Dass die viergruppige neue Kita der Diakonissen-Stiftung eingeschossig gebaut wird, lehnt die Umweltinitiative als verschwenderischen Flächenverbrauch und unnütze Bodenversiegelung ab. Sie hätte sich außerdem eine klimaneutrale Bauweise gewünscht. Ihre Kritik an dem begonnenen Neubau verbindet die Gruppierung mit einem Bürgerantrag für das nächste Kita-Projekt, das auf dem Gartengelände der Schule Uferstraße in Planung ist. „Auch hier gibt es viele kapitale Bäume, auch hier sind Fällungen geplant, obwohl genug Bau-Fläche entlang der Bahnhofstraße und im Bereich des alten Schulpavillons vorhanden ist.“

Baumfällungen wie am Montag für die Kindertagesstätte am Büscherhof möchte die Initiative „Future for Leichlingen“ beim Neubau der Kita an der Uferstraße nicht erneut erleben.

Die Verwaltung und die Elterninitiative „Die Quelle“, welche die Kita baut und betreiben wird, haben wie berichtet versprochen, dass der alte Baumbestand möglichst geschont wird. Aber ganz ohne Fällungen wird der Neubau nicht möglich sein.

„Es geht nicht um »Kita oder Bäume« sondern um »Kita und Bäume« – und das ist machbar, wenn man es will“, schreibt „Future for Leichlingen“. Zu der Bürgerinitiative gehören neben etlichen anderen Michael Coenen, Gerald Finck, Ellen Lange, Uwe Mähler, Christa Sylla, Günter Weber und Hanno Wehner.

Bürgerantrag zur Uferstraße

In ihrem Bürgerantrag, den sie am Montag gestellt haben, fordern sie dazu auf, politische Vorgaben für die Bebauung des städtischen Grundstücks zu machen. Gefordert wird ein „möglichst klimaneutrales Bauwerk“, der Erhalt aller Bäume, Dachwasser-Verrieselung, Fassaden- und Dachbegrünung möglichst in Kombination mit Photovoltaik.

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Um das Grundstück sinnvoll auszunutzen, schlägt die Initiative zudem vor, auch das Gelände der provisorisch in Fertigbauten betriebenen Kita der „Quelle“ an der Bahnhofstraße/Ecke Schulstraße in die Flächen einzubeziehen. Sie soll nach den bisherigen Planungen erst aufgegeben werden und umziehen, wenn der Neubau fertig ist. Nach Ansicht der Antragsteller könnte dies auch schon nach einem ersten Bauabschnitt geschehen.