Der schlechte Zustand der Landesstraße 294 auf den siebeneinhalb Kilometern zwischen Leichlingen-Stadt und Witzhelden und darüber hinaus auf dem weiteren Weg in Richtung Burscheid-Hilgen sorgt seit Jahren für Stirnrunzeln – in der Stadtverwaltung Leichlingen wie bei den Leichlingerinnen und Leichlingern. Der Asphalt ist rissig, quer über den Rad- und Fußweg ziehen sich Spalten, die für den unvorbereiteten Radler gefährlich werden können.

A propos Fuß- und Radweg: Zwischen der Ortschaft Kuhle und der Einmündung Hölverscheid fehlt er komplett. Das und der Reparaturbedarf an der einzigen leistungsfähigen Direktverbindung zwischen dem Höhendorf und dem Stadtzentrum an der Wupper treibt seit Jahren die gesamte Leichlinger Kommunalpolitik und die Stadtverwaltung um. Die SPD in Leichlingen hat nun einen neuen Anlauf unternommen und begehrt Auskunft von der Stadtverwaltung zu der dringend notwendigen Sanierung, die „vor einigen Jahren erstmals“ vom zuständigen Landesstraßenbauamt Straßen.NRW angekündigt worden sei, wie es in dem Schreiben an die Stadtverwaltung heißt.

Yvonne Göckemeyer, SPD-Vorsitzende des Witzheldener Ortsvereins, klagt darüber, dass auf dem Radweg an mehreren Stellen Warnbaken aufgestellt worden sind, die Radfahrer und Fußgänger vor dem schadhaften Belag warnen sollen. „Das sind zum Teil zehn Zentimeter tiefe Spalten. Wenn sie mit dem Rad darüber fahren, sind sie knapp vor dem Schleudertrauma“, beschrieb sie ihre Erfahrungen auf der täglichen Radfahrt von Witzhelden nach Leichlingen.

Straßen.NRW antwortet dazu auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“, für den Streckenabschnitt zwischen Leichlingen-Stadt und der Ortschaft Haswinkel werde ein Erhaltungsentwurf erstellt. Dieser befinde sich aktuell in der Abstimmung. „Hierbei wird der gesamte Abschnitt betrachtet und wenn möglich optimiert“, heißt es dazu in der Antwort von Straßen.NRW. Es gehe um die Straße und den Rad- und Fußweg. Wenn der Entwurfsplan abgestimmt ist, folgen Ausführungsplanung und Ausschreibung der Arbeiten. Baubeginn auf dem etwa drei Kilometer langen Straßenstück: Ende 2024/Anfang 2025.

Deutlich früher sollen die Sanierungsarbeiten dagegen auf dem Abschnitt zwischen Witzhelden und Burscheid-Hilgen beginnen. „Voraussichtlich in den Sommerferien“, also in wenigen Wochen, soll das geschehen. Neue Fahrbahnmarkierungen seien dort bereits zum Teil aufgebracht. Zwischen Witzhelden und Hilgen werde auch der Rad- und Gehweg in Ordnung gebracht. Der Landesstraßenbaubetrieb macht in seinen Antworten aber auch klar, dass es ausschließlich um Sanierung geht, nicht um Neubau.

Informationspanne in der Vorbereitung

In der Vorbereitung der Informationen über die geplanten Arbeiten dort kam es zu einer kuriosen Panne. Auf der Webseite von Straßen.NRW mit aktuellen Informationen zur Verkehrslage war am Mittwoch, 24. Mai, die L294 zwischen Witzhelden und Hilgen schon als vollständig gesperrt für den Verkehr gekennzeichnet. Wer auf eines der „Durchfahrt verboten“- Piktogramme auf der Karte klickte, erfuhr im Dropdown-Menü, dass das 1,65 Kilometer lange Teilstück bereits seit 22. Mai und noch bis 5. August (Ende der Sommerferien) für die Erneuerung der Fahrbahndecke in vier Bauabschnitten vollständig gesperrt sei.

Das aber sei mitnichten der Fall, teilte der zuständige Pressesprecher Rainer Herzog auf Anfrage des „Leverkusener Anzeiger“ mit. Wie es zu dem fehlerhaften Eintrag auf der Webseite gekommen war, vermochte Herzog nicht zu sagen, vermutete aber einen schlichten Tippfehler. Die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen beginnen am 22. Juni. Mit deren Beginn sollen die Arbeiten zwischen Witzhelden und Hilgen tatsächlich in Angriff genommen werden. 

Anwohner begeistert

Leichlinger Landwirt hilft mit Blühstreifen an L294 den Bienen

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In jedem Fall werden sich Radfahrer und Fußgänger auf dem Abschnitt der L294 zwischen Leichlingen-Kuhle und der Einmündung Hölverscheid auch künftig die Straße mit dem motorisierten Verkehr teilen müssen. Während der Arbeiten an „Abschnitt 9“, wie das Stück der Landstraße zwischen Witzhelden und Hilgen im Jargon von Straßen.NRW heißt, werde der fehlende Rad- und Fußweg jedenfalls nicht angelegt, so die Auskunft.