„Mentor“-ProgrammLeichlinger sind verlässliche Bezugspersonen für junge Menschen

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Die Mentorin Anja Osen und der Schüler Dustin Grabowski lesen in der Grundschule ein Buch.

Die Mentoren helfen unter anderem beim Lesen.

Der Förderverein der Stadtbücherei bietet einen Grundkursus zum Mentor an.

Der Förderverein der Stadtbücherei Leichlingen sucht Lesementorinnen und Lesementoren. Derzeit gibt es rund 30 ehrenamtliche Frauen und Männer, die an fünf Schulen in der Blütenstadt und an jeweils einer Schule in Burscheid und Langenfeld Kindern vorlesen. Zuletzt hatte der Förderverein zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, um Interessierten das Projekt vorzustellen.

„Bildung durch Bindung“ ist der Leitspruch, der hinter dem Projekt „Mentor“ steckt. Es geht um die Verbindung zwischen Mentor oder Mentorin und dem Kind. So sollen Bildungsinhalte ganz selbstverständliche vermittelt werden. Wie Dagmar Pärsch-Roos, die Fördervereins-Vorsitzende mitteilt, gehe das Programm allerdings über die reine Leseförderung hinaus. Es gehe um eine individuelle Förderung, im Tempo des jeweiligen Kindes. Ganz wichtig dafür ist das Eins-zu-Eins-Prinzip von „Mentor“. Ein Mentor fördert ein Kind für eine Stunde in der Woche mindestens ein Schuljahr lang. Die Schulen schlagen die Kinder vor, die dafür infrage kommen und stellen den Raum zur Verfügung.

Mentoren müssen Geduld haben

„Wie kann es sein, dass ein Kind nach vier Jahren Grundschule kaum Deutsch sprechen und natürlich auch lesen kann?“, meint Ingrid Jos. Sie ist seit 2019 Lesementorin. Der Junge komme aus einer zugewanderten Familie, in der kein Deutsch gesprochen werde. Aber er wolle lernen und habe großes Interesse an Büchern. Jos sagt, dass in den Mentorstunden aber nicht nur gelesen werde, sondern auch gespielt oder gebastelt. Wichtig sei, miteinander zu sprechen.

„Man kann auch außerhalb der Schulferien in Urlaub fahren“, sagt Dieter Holtkamp. Er ist seit einem Jahr dabei. Das sei nur eine Frage der Absprache. Holtkamp überlegt, weitere Kinder zu betreuen.

Jeder, der volljährig ist und Spaß am Lesen hat, kann Mentor werden. Geduld und Humor seien förderliche Eigenschaften, teilt der Förderverein mit. Man sei eine verlässliche Bezugsperson für einen jungen Menschen. Nachhaltige Erfolge würden meist nach zwei bis drei Jahren sichtbar, deshalb sei ein gewisses Durchhaltevermögen und Verlässlichkeit erforderlich.

Der Förderverein bietet am Freitag, 12. April, von 9 bis 17 Uhr einen Kursus für die Grundqualifizierung zum Lesementor an. Anmeldung und Kontakt unter 0175/2032434 oder per E-Mail, foerderverein-stadtbuecherei-leichlingen@gmx.de.

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