Mit hochklassigen TurnierenLeichlinger Reit- und Fahrverein feiert 100. Geburtstag

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Carina Steinhaus, die erfolgreichste Sportlerin des Leichlinger Reit- und Fahrvereins, mit Oliver Kunzte (l.) und Hans-Joachim Erbel.

Carina Steinhaus, die erfolgreichste Sportlerin des Leichlinger Reit- und Fahrvereins auf ihrem Pferd „Feiner Ferdinand“, mit Oliver Kuntze (Vereinsvorsitzender, l.) und Hans-Joachim Erbel, Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung.

1924 gründeten Leichlinger den Verein, über die Weltkriege ruhte der Betrieb.

Der Leichlinger Reit- und Fahrverein feiert Geburtstag, mit zwei großen Turnieren. Am vergangenen Wochenende fanden sich Amateur- und Nachwuchsreiter aus dem gesamten Rheinland an der Vereinsanlage in der Balker Aue beim große Dressurturnier zusammen. Und für das kommende Wochenende, 24. bis 26. Mai, sind die Leichlinger Spring-Reitertage geplant.

Nach der Gründung 1924 habe der Verein bis in die Kriegsjahre bestanden, berichtet aus der Historie der Vereinsvorsitzende Oliver Kuntze. Und mit dem Krieg endete fürs Erste der Betrieb des Reitvereins. Bis 1967, als sich fünf Männer, darunter Heinz Tillmanns, Friedrich Witte und Richard Kuntze, zusammenfanden, um den Verein wieder mit Leben zu füllen.

Neugründung des Leichlinger Reit- und Fahrvereins

Diese Neugründung fand formal auf Langenfelder Stadtgebiet statt, berichtet Kuntze. Nämlich auf dem Hof von Tillmanns, wo sich die Männer immer sonntags zum Reiten getroffen und auch die Idee ausgetüftelt haben, den Reitverein wiederzubeleben. Ende der 1960er-Jahre hätten die Vereinsmitglieder Kontakt zur Stadt gesucht und einen langfristigen Pachtvertrag abgeschlossen.

1972 bauten sie die erste Reithalle, 20 mal 40 Meter groß und mit der Möglichkeit auf Erweiterung. Ein kluger Schachzug, wie sich später erwies. Schon mit bedacht wurde auch eine Tribüne für Turniere, damit Zuschauerinnen und Zuschauer das Geschehen verfolgen können.

Die Mitglieder begannen, erste kleinere Turniere zu organisieren, häufig vereinsintern. Im Laufe der Zeit kam dann der Gedanke auf, dass Stallungen fehlen. 1986 konnte der Verein dann den ersten Reitstall mit 16 Pferdeboxen eröffnen. 2002 erfolgte die Erweiterung des Stalltrakts auf 30 Boxen. Und auch die Reithalle wurde vergrößert, sodass sie mit 20 mal 60 Metern internationales Reitmaß besaß.

Leichlingen: Hochmoderne Trainingsanlagen

„Das verschaffte uns natürlich bessere Trainingsbedingungen“, sagt Kuntze. Man könne bessere Parcours aufbauen, was das Springen deutlich professioneller mache. Es sei danach möglich gewesen, hochwertige Prüfungen abzunehmen. Das größte Reitturnier in Leichlingen fand in den 2000ern statt, mit mehr als 1000 Pferden an vier Tagen. Eine Nummer zu groß, wie Kuntze heute sagt. Das wolle man nicht mehr.

Durch das nordrhein-westfälische Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“ bekam der Verein fast eine Viertelmillion Euro. Damit riss man das alte asbestverseuchte Dach aus den 70ern ab und ersetzte es durch ein neues, hochmodernes: mit speziellem, isolierendem Dämmsystem, mit einem Lüftungssystem für bessere Luftqualität und gegen Ammoniakgeruch, mit breit streuendem Licht. Außerdem baute der Verein 2021 Fotovoltaik auf 2500 Quadratmetern aufs Dach. „Wir produzieren Strom für etwa 100 Haushalte“, sagt Kuntze. 2022 modernisierte der Verein auch seinen Reitplatz.

Der Verein hat heute knapp 200 Mitglieder und ist damit der größte der drei Leichlinger Reitvereine. Die jüngsten Mitglieder gehen in die eigene Reitschule und machen ihre ersten Reiterfahrungen auf Ponys.

Die wohl erfolgreichste Sportlerin des Vereins ist Carina Steinhaus, die auch am vergangenen Wochenende auf ihrem Pferd „Feiner Ferdinand“ in der Dressurprüfung Klasse S „St. Georg Special Kandare“ für Amateure antrat. Für das kommende Wochenende erwartet der Verein etwa 400 Reiter mit knapp 500 Pferden aus der ganzen Region zu Basis- und Spitzenprüfungen im Springreiten.

Die große Jubiläumsfeier ist für Samstagabend geplant, los geht es im Festzelt ab 20 Uhr. Ein DJ legt auf. Außerdem wird das Pokalfinale zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem 1. FC Kaiserslautern auf einer 17 Quadratmeter großen Videowand übertragen. Ausdrücklich eingeladen sind auch Nicht-Reiter. Der Eintritt ist frei.

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