Eine Empfehlung des Umweltbundesamtes hat für Leichlingen gewaltige Auswirkungen.
Rückblick 2025PCB macht Leichlingen große Probleme

Das Rathaus in Leichlingen ist PCB-belastet.
Copyright: Niklas Pinner
Zwar ist sie noch nicht rechtsgültig, die Empfehlung des Umweltbundesamts, aber dennoch hat sie gewaltige Auswirkungen auf die Stadtplanung in Leichlingen: Das Amt hatte in einem Papier Anfang 2025 eine Empfehlung ausgesprochen, die Grenzwerte für PCB in Gebäuden deutlich herabzusenken. Das heißt, Kommunen müssen demnächst – davon geht die Verwaltung aus – bei niedrigeren Belastungswerten einschreiten. PCB ist die Abkürzung für Polychlorierte Biphenyle, das sind vor allem früher häufig verbaute Industriechemikalien, die bei einer gewissen Konzentration gesundheitsschädlich sein können.
Und in Leichlingen gibt es einige städtische Gebäude, die PCB-belastet sind. Für ein Gebäude, die Sekundarschule, hat der Stadtrat schon den Neubau an gleicher Stelle beschlossen. Die Schulgemeinschaft soll schnellstmöglich aus dem Gebäude, sie müssen wohl in Container im Eicherhoffeld umziehen. Die neuen Grenzwerte haben aber ein weiteres Problem verursacht: Auch das Gymnasium liegt in bestimmten Teilen darüber. Das heißt, auch an der Schule wird man etwas machen müssen.
Leichlingen: Rat muss sich mit dem Thema beschäftigen
Was genau, also ob Neubau oder Sanierung, ist noch nicht beschlossen. Beschlossen ist hingegen, das Schulzentrum komplett neu zu denken. Als Gesamtkonstrukt. Die Mitglieder des neuen Rates müssen sich damit im nächsten Ausschussturnus beschäftigen. Fest steht: Es steht eine gewaltige Aufgabe an – dazu gehört auch die Bezahlung der ganzen kommenden Bau- und Sanierungsprojekte.
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Zu denen zählt auch das Rathaus. Im Januar hatte man festgestellt, dass in sieben Räumen der Vorsorgewert von 300 Nanogramm pro Kubikmeter – also der Wert, bei dem die Kommune, salopp gesagt, nicht alles auf den Kopf stellen, aber schon etwas tun muss – überschritten wurde. Eine Fachfirma untersuchte die Belastung im April genauer und stellte fest: Außer im Keller lagen die Werte in allen 17 Räumen, in denen man gemessen hatte, über dem Vorsorgewert.
Der Neubau eines Rathauses, der im Grunde zwar schon politischer Konsens ist, aber noch nicht konkret angegangen worden war, rückt also gezwungenermaßen deutlich näher. Die Verwaltung hat reagiert: Es gibt eine Dienstverordnung zum regelmäßigen Lüften, die Homeofficemöglichkeiten wurden erweitert, die Räume werden einer Grundreinigung unterzogen, es gab zwei Infoveranstaltungen zum Thema und die Stadt bot ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin an, eine Blutuntersuchung vornehmen zu lassen. Davon, so berichtet die Stadt, haben im September 80 Menschen Gebrauch gemacht. Die Werte seien zwar leicht erhöht, aber nicht im gesundheitsgefährdenden Bereich gewesen. Und eine weiter gute Nachricht: Weitere PCB-belastete Gebäude sind der Stadt – zumindest Stadt jetzt – nicht bekannt.

