Zwei Jahre nach FlutschädenLeichlinger Stadtarchiv hat neuen Lagerraum

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Stadtarchivar Marc Sievert, Amtsleiter Gebäudewirtschaft Stephan Bergmann und Bürgermeister Frank Steffes in dem neuen Archivmagazin

Stadtarchivar Marc Sievert, Amtsleiter Gebäudewirtschaft Stephan Bergmann und Bürgermeister Frank Steffes (v.l.) in dem neuen Archivmagazin.

Das Leichlinger Stadtarchiv war im Hochwasser Mitte Juli 2021 überflutet worden und lagert seitdem außerhalb der Stadt.

Das Archiv der Stadt Leichlingen hat nach langer Suche einen neuen Standort für sein Magazin. Er liegt im Gewerbegebiet Frese-Park und muss noch für seinen neuen Zweck umgebaut werden. Aber mit der Unterzeichnung des Mietvertrags für den Raum in einem Gewerbegebäude durch die Stadt hat die lange Suche nach einem geeigneten, hochwassersicheren Platz ein Ende. Und es ist jetzt absehbar, wann das von der Flut am 14. und 15. Juli 2021 schwer beschädigte Archivgut wieder in die Blütenstadt zurückkehrt.

Wie die Stadt Leichlingen am Donnerstag mitteilt, ist der für zehn Jahre angemietete Raum 157 Quadratmeter groß und wird derzeit für die besonderen Bedürfnisse eines Archivlagers baulich vorbereitet. Er liegt genügend weit und hochwassersicher von der Wupper entfernt. Den genauen Standort will die Stadt nicht verraten – aus Sicherheitsgründen mit Blick auf die Archivalien, die in dem Magazin in naher Zukunft untergebracht werden. Unter anderem muss der Raum mit etlichen Regalen und Schränken ausgestattet werden, denn es gilt, mehr als 550 laufende Meter Archivgut unterzubringen. Im Herbst soll es so weit sein. Zuvor muss ein Teil des großen Raumes mit einer Wand abgetrennt werden, um einen weiteren Raum für die Anlieferung von Archivalien und das Sortieren derselben zu schaffen.

Leichlinger Archivbestand lagert größtenteils in Troisdorf

Aktuell lagern 90 Prozent des Archiv-Gesamtbestandes in einem Kühlhaus in Troisdorf im Rhein-Sieg-Kreis. Dorthin kamen die Akten, Urkunden, schriftlichen Nachlässe und Dokumente, nachdem sie in einer neuntägigen Aktion zwischen dem 26. Juli und dem 3. August 2021 von zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie Fachkolleginnen und -kollegen der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe, des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen, der Stadtarchive von Köln und Duisburg und weiteren Institutionen aus dem überfluteten Archiv im Keller des Rathauses gerettet worden waren. Weitere zehn Prozent des Archivguts sind bei den Kolleginnen und Kollegen des Leverkusener Stadtarchivs untergebracht.

Nach dem Hochwasser: Stadtarchiv Leichlingen ist komplett überflutet gewesen. Akten und Pläne werden gewaschen, in Cellophan eingewickelt und zum Einfrieren abtransportiert.

Nach dem Hochwasser: Das Stadtarchiv Leichlingen war komplett überflutet. Akten und Pläne werden gewaschen, in Cellophan eingewickelt und zum Einfrieren abtransportiert.

Der Raum im Frese-Gewerbepark westlich der Innenstadt ist bereits seit Februar für das Archivlager im Gespräch. Ein Gutachten des Landschaftsverbandes Rheinland bestätigte, dass er grundsätzlich geeignet ist. Gleichwohl waren Umbauten nötig, um aus dem Lagerraum ein Archivmagazin zu machen. Wenn auch nur ein Provisorisches: Die Stadt hat den Mietvertrag auf zehn Jahre abgeschlossen.

Während die Arbeiten in dem neuen Archivstandort noch laufen, wird die Rückkehr der Dokumente aus Leverkusen vorbereitet. Darüber hinaus setzt die Stadt ein EU-weites Ausschreibungsverfahren in Gang, um ab 2024 die Vakuumgefriertrocknung der in Troisdorf lagernden durchnässten Archivalien beginnen zu können.

Bürgerinnen und Bürger, die persönliche Unterlagen dem Archiv übergeben möchten, können sich ab sofort wieder per Telefon unter 02175/992-385 oder per Mail an das Personal des Stadtarchivs wenden. Das Archiv kann voraussichtlich ab Ende 2023 wieder neues Material übernehmen.

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