LeichlingenTrauer und Freude beim Jubiläum

Die Realschule an der Wupper feierte 50. Geburtstag Schulleiterin Britta Arends lobte den großen Zusammenhalt, der Schule, die bald geschlossen wird,.
Copyright: Ralf Krieger
Leichlingen – Mit einem lachenden und einem weinenden Auge feierten Schüler, Eltern, Lehrer und Ehemalige das 50-jährige Bestehen der Realschule an der Wupper. Der Geburtstag der Leichlinger Schule wurde am Mittwoch mit einer Jubiläumsfeier zelebriert. Im Voraus wurden Einladungen an ehemalige Schüler und Lehrer verschickt, aber viele Adressen fehlten. „Die damaligen Schüler wohnen seit Jahren nicht mehr bei ihren Eltern, demnach haben sich auch die Anschriften geändert. Wir veröffentlichten die Veranstaltung daher auf unserer Website und auf Facebook“, erklärte Schulleiterin Britta Arends. Auf der Facebook-Seite „Wir für die Realschule an der Wupper“ wurden die Ehemaligen dazu aufgefordert, Bilder, Filme und schriftliche Unterlagen per E-Mail an die Verantwortlichen zu schicken. Unter dem Motto „Wir haben es gewuppt“ wurde die Chronik der Realschule ausgestellt. Auch die letzten Neunt- und Zehntklässler der Schule präsentierten ihre kreativen Ergebnisse, welche sie in den vergangenen Projekttagen erarbeitet hatten.
Dokumentarfilm gezeigt
Neben selbst gebastelten Kollagen zeigten die auslaufenden Jahrgänge einen kurzen Dokumentarfilm über die vergangenen fünf Jahrzehnte. Zur Feier des Tages gab es einen riesigen Geburtstagskuchen, der an die noch zu unterrichtenden Schüler und deren Lehrer verteilt wurde. Die Schulleiterin schwärmte von dem familiären Verhältnis zwischen den Lehrenden und ihren Schützlingen: „Als vor vier Jahren die Schließung der Schule beschlossen wurde, entwickelten sich im Kollegium Unruhen und Ängste. Ich war gezwungen, Stellen abzubauen und die Betroffenen zu versetzen. Doch durch die gleichzeitige Abnahme der Schüler entstand eine luxuriöse Relation, welche eine Intensivbetreuung zulässt.“

Die Realschule an der Wupper feierte 50. Geburtstag Schulleiterin Britta Arends lobte den großen Zusammenhalt, der Schule, die bald geschlossen wird,.
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Die seit drei Jahren als Schulleiterin tätige Arends spricht all ihre Schüler mit vollem Namen an, obwohl sie die meisten nicht einmal unterrichtet: „Die Bezirks- und Landesregierung versucht, die Auflösung der Schule so angenehm wie möglich zu gestalten. Aus dem Grund können wir einen unüblichen Lehrerüberschuss verzeichnen.“ In ihrer kurzen Amtszeit musste die Direktorin 40 Lehrkräfte versetzen. Laut Arends wurden fast alle Kollegen in ihren „Wunschschulen“ untergebracht.
Doch trotz eines reibungslosen Ablaufs schmerzt die Veränderung: „Durch die zukünftige Sekundarschule haben Lehrkräfte mehr Möglichkeiten, die Schüler individuell zu unterrichten und auf deren Bedürfnisse einzugehen. Jedoch ist die Realschule eine bewährte Schulform – das haben unsere Schüler jahrelang bewiesen.“ Laut Arends erhielten mehr als 50 Prozent der ehemaligen Absolventen die Qualifikation fürs Abitur.
Arends berichtete über 120 Voranmeldungen von ehemaligen Lehrkräften, welche zum Jubiläum an ihrem damaligen Arbeitsplatz in Erinnerungen schwelgen wollen.