LeichlingenWege aus der Depression

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Guido Garlip , Claudia Wolf (Vordergrund) und weitere Mitglieder des Netzwerkes freuen sich auf die Veranstaltungen.

Guido Garlip , Claudia Wolf (Vordergrund) und weitere Mitglieder des Netzwerkes freuen sich auf die Veranstaltungen.

Leichlingen –  Depression ist die am häufigsten vorkommende seelische Krankheit – in Deutschland erkranken über fünf Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression innerhalb eines Jahres. Darauf wollen die Mitglieder des Leichlinger Netzwerkes Depressionen aufmerksam machen. „Wir wollen die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren“, erklärt die städtische Seniorenbeauftragte Claudia Wolf.

Das Netzwerk Depression, das 2017 ins Leben gerufen wurde und sich aus Institutionen wie der Diakoniestation, der LVR-Klinik Langenfeld, der Montanus Apotheke, dem Pilgerheim Weltersbach und der Selbsthilfe-Kontaktstelle Bergisches Land zusammensetzt, veranstaltet in diesem Jahr zum zweiten Mal eine solche Vortragsreihe, die für einen regen Austausch sorgen soll.

Positives Feedback

„Das große Interesse und die positive Resonanz aus dem letzten Jahr bestärken und motivieren uns, weiter zu machen“, freut sich Wolf. 2018 wurden die verschiedenen Veranstaltungen von knapp 250 Personen jeden Alters besucht. Ziel ist es aber nicht nur, auf die Krankheit aufmerksam zu machen. Besonders wichtig ist es dem Netzwerk, Wege zur Selbsthilfe sowie andere Alternativen zur Überbrückung bis zu der ersten Therapiestunde aufzuweisen – einen Therapietermin zu bekommen dauert nämlich leider meist drei Monate. „Hilfe ist aber immer verfügbar, die meisten wissen nur nicht, wo sie suchen müssen oder was sie selbst tun können“, erläutert Guido Garlip, Chefarzt in der LVR-Klinik. „Das wollen wir ändern.“ So ist im Januar diesen Jahres bereits, aus der Vortragsreihe resultierend, die erste Selbsthilfegruppe für Depressive in Leichlingen entstanden, die sich zweiwöchentlich in den Räumen des Vereins „alpha e.V.“ trifft und mittlerweile sogar selbstorganisiert läuft.

Die diesjährige Veranstaltungsreihe steht unter dem Motto „Wege aus der Depression – Was die Seele stärkt“. Den Auftakt bildet eine Autorenlesung: „Im letzten Jahr haben wir eine ähnliche Lesung mit einem anderen Autor veranstaltet. Überraschend viele aus dem Publikum haben sich getraut, offen über ihre eigenen Geschichten zu sprechen“, berichtet Kerstin Felix von „alpha e.V.“. Am 29. September geht es am Naturfreundehaus mit „Bogenschießen gegen Depression“ weiter, das von „alpha“ begleitet wird und zusätzlich das ganze Jahr über stattfindet.

Das Besondere am Bogenschießen sei das simple Erlernen. „Beim Bogenschießen kommen die unterschiedlichsten Personen jeden Alters zusammen und auch jemand, der im Rollstuhl sitzt, kann mitmachen,“ so Felix. Die Aktion kann depressiven Personen helfen, sich wieder in einer Gemeinschaft zu integrieren.

Während der Veranstaltungen wird es immer die Möglichkeit geben, mit den Teilnehmern des Netzwerkes ins Gespräch zu kommen. Außerdem wird es thematisch passende Büchertische geben.

www.leichlingen.de

VERANSTALTUNGEN

Freitag, 6. September, 19 Uhr: Lesung mit Markus Bock, Aula Am Hammer Sonntag, 29. September, 14 bis 17.30 Uhr: Bogenschießen, Am Block 4

Dienstag, 1. Oktober, 19 Uhr: Ärztlicher Vortrag über„Wege aus der Depression“, Hospizdienst, Brückenstraße 23 Montag, 7. Oktober, 17.30 bis 20 Uhr: Kino-Abend und Gespräch, Jugendzentrum.

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