Nach CyberangriffWie es mit der IT bei der Stadtverwaltung Leichlingen weitergeht

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Das Rathaus in Leichlingen

Die Stadtverwaltung Leichlingen leidet noch immer unter den Folgen des Hackerangriffs auf den kommunalen IT-Dienstleister Südwestfalen IT.

Die Stadtverwaltung stellt ihre grundsätzliche IT-Strategie in Frage.

Noch immer leidet die Stadtverwaltung Leichlingen unter den Folgen des Cyberangriff auf den kommunalen IT-Dienstleister „Südwestfalen IT“. Bürgermeister Frank Steffes hat dem Stadtrat in der Sitzung am Donnerstagabend mitgeteilt, wie es in Sachen IT bei der Stadtverwaltung weitergeht.

Die Stadt Leichlingen habe bei dem Cyberangriff noch vergleichsweise Glück gehabt, sagte der Bürgermeister. Es gebe andere Kommunen, da funktioniere nicht einmal mehr das Telefon. Leichlingen hatte ohnehin auf zwei Dienstleister gesetzt, weshalb einige Funktionen vom Angriff nicht betroffen waren. Das Homeoffice-Netz und die interne Kommunikation funktionierten zum Beispiel, berichtete der Bürgermeister.

Leichlingen: Angestellte arbeiten mit Exceltabellen

Derweil habe die „Südwestfalen IT“ zwei Verfahren in Gang gesetzt: Im sogenannten „Werkstattverfahren“ seien die Systeme neu aufgesetzt worden, im „Waschstraßenverfahren“ gelte es, zu prüfen, was alles wieder funktioniere und was nicht. Vorsichtig optimistisch äußerte sich Steffes, dass die Finanzverfahren Mitte Dezember wieder funktionieren könnten. Derzeit gebe es bei der Stadt kein Buchungssystem, zuletzt hatte Steffes bereits berichtet, dass die Angestellten vorerst mit Excel-Tabellen arbeiten müssten.

Auch das SEPA-Lastschriftverfahren funktioniere noch nicht wieder. Das heiße auch, dass bestimmte Steuern nicht eingezogen worden seien. Steffes betonte aber: „Wir haben Liquidität.“ Gleichzeitig sei die Stadt in Vorkasse gegangen für Empfänger von Sozialleistungen. Dabei gehe es um eine mittlere fünfstellige Summe. Das Geld komme eigentlich vom Bund, so Steffes. Aber auch diese Abwicklung funktioniere derzeit nicht. Später werde dann alles wieder mit dem Bund abgerechnet.

Den finanziellen Schaden durch den Cyberangriff konnte der Bürgermeister auf Anfrage nicht beziffern. Steffes überlegt, in Zukunft auf eine andere IT-Strategie zu setzen und möglicherweise weitere Dienstleister einzubinden. Denn: „Je höher die Digitalisierungsrate ist, desto höher sind die Schäden bei Angriffen.“ Die fortschreitende Digitalisierung sei also Fluch und Segen zugleich.

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