Johann Wilhelm WilmsMusikschule Leichlingen ehrt berühmten Sohn der Stadt

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Die Pianistinnen Kanon Yokoyama und Kotone Yokoyama sitzen vor Publikum am Klavier in der evangelischen Kirche in Leichlingen-Witzhelden.

Die Preisträgerinnen des Klavierwettbewerbs, Kanon Yokoyama und Kotone Yokoyama, spielten beim Festakt anlässlich der Umbenennung.

250 Jahre nach Johann Wilhelm Wilms’ Geburt in Witzhelden hat die Musikschule seiner Heimatstadt den berühmten Komponisten mit einem Konzert geehrt und sich nach ihm benannt.

In diesem Jahr feiert der in Witzhelden geborene Komponist Johann Wilhelm Wilms seinen 250. Geburtstag. Er war einer der bedeutendsten Komponisten seiner Zeit und auch ein guter Lehrer – daher freut sich die Musikschule der Stadt Leichlingen, von nun an seinen Namen tragen zu dürfen: „Johann Wilhelm Wilms Musikschule“.

Anlässlich der Umbenennung der Musikschule fand am Sonntagabend ein Konzert in der evangelischen Kirche Witzhelden statt – selbstverständlich nur mit Stücken des neuen Namensgebers. Den Auftakt machten Kanon Yokoyama und Kotone Yokoyama am Klavier mit der Sonate C-Dur op.31 I. Allegro brillante. Die beiden Studentinnen, Gewinnerinnen des zum Wilms-Jubiläum ausgeschriebenen Klavierwettbewerbs, ließen sich sichtlich fallen und genossen es, die kleine Kirche mit dem Klang ihres Klaviers zu erfüllen.

Bürgermeister Steffes gratuliert der Musikschule

Anschließend gratulierte Leichlingens Bürgermeister Frank Steffes der Musikschule zu der Umbenennung: „Musik ist nicht nur Unterhaltung, sondern gleichzeitig auch Bildung und Kunst. Sie ist wertfrei, denn sie kennt keine Nationalität oder Hautfarbe.“ Jeder werde auf seinem Lebensweg individuell von Musik und ihrem gewaltigen Einfluss geprägt.

„Musik ist wichtig, um unsere Gesellschaft lebendig zu halten, deswegen kann ich mir keinen besseren Namen als ‚Johann Wilhelm Wilms Musikschule’ für uns vorstellen. Dieser Komponist hat Werke für alle Alters- und Erfahrungsstufen komponiert, deswegen sind auch heute alle Altersklassen unter den Klavierspielern und -spielerinnen vertreten“, sagte Maximilian Zelzner, Leiter der Musikschule.

Das Logo der Musikschule mit dem Namen von Johann Wilhelm Wilms neben einem Violinschlüssel.

Das Logo der Musikschule mit dem Namen von Johann Wilhelm Wilms neben einem Violinschlüssel.

Die Präsentation des neuen Logos der Musikschule geriet zu einem weiteren Höhepunkt: Es zeigt den Schriftzug mit dem Namen des Komponisten und einem Violinschlüssel in den Farben des Blütenstadt-Designs. Die Anwesenden waren begeistert – einige fielen einander in die Arme.

Der Abend wurde musikalisch durch die Preisträgerinnen und Preisträger des vorangegangenen Klavierwettbewerbs – darunter auch Schüler und Schülerinnen der Musikschule – gestaltet, die von ihnen gespielten Werke von Johann Wilhelm Wilms brachten die Leute zum Staunen.

Die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer der Musikschule Leichlingen nutzten die Öffentlichkeit an diesem Abend auch, um auf ihre prekären Arbeitsumstände aufmerksam zu machen: Sie arbeiteten auf Honorarbasis und seien seitens der Stadt weder versichert noch bekämen sie ihr Gehalt, wenn beispielsweise Unterrichtsstunden coronabedingt ausfallen müssen. So müssten die Musizierenden auch jedes Jahr um eine Erneuerung ihrer Verträge bangen. Die Lehrerinnen und Lehrer übergaben Bürgermeister Steffes bereits vor dem Beginn des Konzertes insgesamt 127 Unterschriften, die zeigen sollen, wie viel den Lehrern und Lehrerinnen an einer Festanstellung liegt.

Platzierungen:

In vier Altersklassen sind Kinder, Jugendliche und zwei Studentinnen beim Klavierwettbewerb angetreten, den die städtische Musikschule Leichlingen anlässlich ihrer Umbenennung in „Johann Wilhelm Wilms Musikschule“ ausgeschrieben hatte. Die höchste Punktzahl erreichten bei den Wertungs-Vorspielen Kanon Yokoyama & Kotone Yokoyama, die in der Kategorie der Studierenden vierhändig als Duo spielten. Unter den ausgezeichneten Preisträgerinnen und Preisträgern waren auch drei Schülerinnnen und Schüler Leichlinger Lehrerinnen. In der Altersklasse bis zwölf Jahre vergab die Jury drei erste Plätze an Anzhi Liu, Isabelle My Linh Nguyen und Frida Termaat. Lilly Emilia Schönknecht aus der Klasse von Judith Lenz bekam einen zweiten Preis. Bei den 13 bis 16 Jahre alten Musikerinnen und Musikern gewannen Johannes von Reuß (Lehrerin: Judith Lenz) und Julius Ruben Lenz punktgleich erste Preise. Die Altersgruppe der 17-bis 21-Jährigen gewann Lioba Zoë Goedejohann aus der Klasse von Halina Maksymowicz. (hgb)

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