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Obstanbau in LeichlingenZu den Beeren nun auch Äpfel

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Auch nach der Ernte ist viel zu tun: Die Äpfel müssen sortiert, verlauft oder zu Saft gepresst werden.

Leichlingen – Mit 52 Jahren will Michael Altmeyer noch einmal richtig durchstarten. Vergangenes Jahr hat er den Staderhof gepachtet, im Frühjahr kam der Hof Flügel in Stöcken hinzu. „In den heutigen Zeiten ist es besser, mehrere Standbeine zu haben“, sagt der Obstbauer, der in den vergangenen Jahren vor allem auf Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren gesetzt hat. Außerdem sei in den letzten Jahren die Konkurrenz immer größer geworden. Mit dem Hof Flügel kommen Äpfel, Pflaumen, Birnen, Sauerkirschen und Mirabellen dazu. „Der Staderhof war geplant, der Hof Flügel kam dazu, weil der Besitzer gestorben ist“, so Altmeyer. 30 Hektar hat der Staderhof, zehn Hektar beträgt Stöckener Fläche. Außerdem bewirtschaftet Altmeyer fünf Hektar in Leysiefen.

Der Landwirt freut sich nach fast 30 Jahren mit seinen Erdbeeren auf die Arbeit mit den anderen Kulturen. Schon seine Mutter hatte einst Erdbeeren im heimischen Garten angebaut und an der Straße verkauft, um ein wenig dazu zu verdienen. Der Sohn pflückte bereits als Kind mit, studierte später Agrarwissenschaften in Soest und schrieb seine Diplomarbeit über Erdbeeren.

Die roten Früchte haben sein Leben also nachhaltig geprägt. Er hat sie auf dem gepachteten Land in Leysiefen angebaut. Am Staderhof sind schon die ersten Pflanzen gesetzt. Und auch er selbst will dort hin umziehen. Das unter Denkmalschutz stehende Wohnhaus wird gerade renoviert. Der Einzugstermin steht aber noch nicht fest. Die ehemaligen Stallungen wurden abgerissen. „Sie waren baufällig und nicht genehmigt“, erläutert Altmeyer.

95 Prozent seiner Erzeugnisse vermarktet er selbst. Verkaufsstände stehen bei Zimmers Gartenland in Nesselrath, an einem Solinger Standort und auf dem Hof Flügel in Stöcken.

In die Schafszucht ist er übrigens nicht eingestiegen, wie manche Leichlinger vermutet haben, nachdem viele Tiere auf den Wiesen des Staderhofes weideten. „Da der Herbst so mild war, ist das Gras sehr hoch gewachsen. Das musste für den Winter aber kürzer sein, sonst ist kommendes Jahr alles matschig“, erläutert der Landwirt. Die Schafe haben das schnell erledigt.

Und Altmeyer kann sich ganz seinen neuen Pflänzchen widmen, denn auch im Winter gebe es viel zu tun. Äpfel müssten sortiert, zu Saft gepresst und verkauft werden, Bäume und Sträucher geschnitten werden. Und im März geht es wieder in die Erdbeeren. Die Früchte lassen ihn nämlich auch in Zukunft nicht los.