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Senioren- und Pflegeberatung in LeichlingenFrüh genug ans Alter denken

Lesezeit 3 Minuten

Aleksandra Petz ist Pflege- und Seniorenberaterin und gelernte Krankenschwester.

Leichlingen – Im Alter so lange wie möglich zu Hause wohnen zu können, ist mitunter eine Herausforderung. Aleksandra Petz hilft in ganz Leichlingen, diesen Wunsch möglich zu machen. Als Pflege- und Seniorenberaterin ist die gelernte Krankenschwester seit zwei Jahren für die Stadt im Einsatz. Petz arbeitete zunächst im Krankenhaus und studierte später Pflegemanagement. Als Pflegegutachterin war sie dann bei einem medizinischen Dienst angestellt. Heute berät sie ihr Klientel im Rathaus und fährt ebenso zu den Bürgerinnen und Bürgern nach Hause. Auch während der Pandemie lässt sie Hilfesuchende nicht im Stich.

Aleksandra Petz unterstützt vielseitig. Ihre Arbeit besteht aus Vermittlung, ihre Devise lautet Prävention. Die Möglichkeiten, mit denen die Pflegeberatung helfen kann, sind vielseitig. Häufig könnten Angebote intensiver genutzt werden, bevor die Verlegung von Angehörigen ins Heim unausweichlich wird. Diese Lösung stellt für die Stadt das Ultimatum da. Kurzzeitpflege, ambulante Pflege, psychosozialer Dienst – Petz hat die Kontakte.

Auch Hausärzte und Hausärztinnen rufen die Pflegeberaterin an, wenn sie problematische Situationen erkennen. Nicht zuletzt, um die Solidargemeinschaft zu entlasten, hat der Gesetzgeber schon vor einigen Jahren das Netzwerk dieser Pflegehilfen ausgebaut. Dennoch sind Heimplätze noch immer schwierig zu bekommen und mobile Hilfen würden weniger.

Protest-Resolution

Die SPD-Fraktion hat beantragt, dass der Leichlinger Stadtrat in seiner Sitzung am 17. Februar eine Resolution zum Erhalt der Pflegeberatung vor Ort an die Kreisverwaltung beschließt. Burscheid hat bereits vorgelegt und einen entsprechenden Appell verabschiedet.

In dem Antrag, der kurzfristig auch auf die Tagesordnung des Sozialausschusses am Dienstag, 1. Februar, genommen wurde, heißt es: „Die Zentralisierung der Pflegeberatung widerspricht den Bedürfnissen der hilfe- und ratsuchenden Menschen in Leichlingen.“ (juh)

Eigenverantwortlich früh vorsorgen empfiehlt Aleksandra Petz. Vollmachten zu erstellen und Einsamkeit im Alter vorzubeugen könne bereits einige potenzielle Schwierigkeiten verhindern. Doch natürlich kann man sich nicht auf jede Situation vorbereiten, auch bei akuten Anrufen ist die Pflegeberaterin zur Stelle. Etwa das mangelnde Entlassungsmanagement vieler Krankenhäuser überfordere Patientinnen und Patienten sowie ihre Familien. Plötzlich wird jemand entlassen, aber die Versorgung zu Hause ist noch nicht sichergestellt. Auch hier ist die Beratungsstelle des Sozialamts die richtige Adresse, um Hilfe zu erhalten.

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„Es ist ganz wichtig, dass man schnell erreichbar ist“, weiß Aleksandra Petz. Dass sie vor Ort in Leichlingen sitzt und somit die Einrichtungen, ihre Klientel, ihr Netzwerk kennt, ist für eine optimale Beratung unabdingbar. Allerdings ist die Kreisverwaltung da anderer Meinung. Sie will die Pflegeberatung in Bergisch Gladbach zentralisieren. Die Diskussionen darüber dauern schon Jahre an. Die Kommunen im Norden des Kreises setzen sich dafür ein, die Zuständigkeit zu behalten.

Das Vorhaben des Kreises zöge auch eine Trennung der Pflege- und der Seniorenberatung, die Sache der Städte bleiben würde, nach sich. Weder für Petz noch für Sozialamtsleiterin Romana Arendes ist das eine praktikable Lösung: Würden Senioren und Seniorinnen, zu denen die Stadt Leichlingen bereits Kontakt pflegt, mit der Zeit erkranken, so würde die bisher bekannte Ansprechpartnerin mit wertvollen Vorkenntnissen über die Person plötzlich wegfallen. „Man muss die Menschen ganzheitlich sehen“, betonen die Frauen.