Ein Wettbewerb soll die Leichlinger anspornen, naturnahe Vorgärten ohne Steinwüsten anzulegen.
Öko-WettbewerbLeichlingen lobt Preis für Vorgärten mit Bienenweiden statt Schotter aus

Darf es ein bisschen mehr Grün sein? Vorgarten mit Steinbeet.
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Das Ziel ist im Visier: Schottergärten. Die toten Steinwüsten sind bei Hausbesitzern, die den Pflegeaufwand scheuen oder nicht leisten wollen, beliebt. Bei Umweltschützern aber sind sie absolut verpönt und in der Landesbauordnung eigentlich sogar grundsätzlich verboten. Es gibt sie aber trotzdem.
In der Blütenstadt Leichlingen soll jetzt der Versuch unternommen werden, die Bürgerschaft von schöneren Alternativen zu überzeugen. Und zwar nicht durch Verbote, Kontrollen und Strafen, sondern durch positive Anreize und Vorbilder, durch einen Wettbewerb und die Aussicht auf Preisgeld und finanzielle Förderungen.
SPD hat 1000 Euro Preisgeld vorgeschlagen
Bereits im vergangenen Frühjahr hatte sich der Umweltausschuss des Stadtrates wohlwollend mit einem entsprechenden Antrag der SPD-Ratsfraktion beschäftigt. Die hatte vorgeschlagen, als Gegengewicht zu versiegelten, insektenfeindlichen und aufgeheizten Steinbeeten einen Wettbewerb für ökologische Vorgärten auszuschreiben. Eine Jury sollte schöne und klimafreundliche Bepflanzungen mit Geldprämien von 500, 300 und 200 Euro auszeichnen. Die Verwaltung wurde damals beauftragt, eine sinnvolle Kampagne vorzuschlagen.
In der jüngsten Sitzung lagen dem Ausschuss nun zwei Alternativen für einen solchen Wettbewerb vor. Plan A: Die gelungene Umgestaltung eines grauen zu einem bunten Vorgarten belohnen. Oder Plan B: Den klimafreundlichsten Vorgarten auszeichnen. Die Politikerinnen und Politiker entschieden sich einstimmig für die zweite Variante.
Siegerplakette kann an den Gartenzaun geschraubt werden
Es werden entweder Preise im Wert von 500, 300 und 200 Euro oder entsprechende Sachpreise und Gutscheine für Besitzer von Vorgärten mit wenig Versiegelung, naturnahen und insektenfreundlichen heimischen Pflanzen ausgelobt. Die Gewinner erhalten zudem eine Plakette fürs Beet oder den Gartenzaun.
Wann und wo man sich bewerben kann, die genauen Kriterien und die Zusammensetzung der Jury, an der auch Verkehrs- und Verschönerungsvereine und Umweltverbände beteiligt werden könnten, werden jetzt von Klimaschutzmanagerin Monika Meves im Rathaus ausgearbeitet.
Die Suche nach möglichen Fördermöglichkeiten lief bislang ins Leere. „Es gibt kein geeignetes Programm des Bundes oder Landes, das in Anspruch genommen werden kann“, bedauert Meves. Manche Kommunen wie Leverkusen und Langenfeld spendieren Zuschüsse für Anpflanzungen.
In Leichlingen soll versucht werden, die Stiftung der Kreissparkasse Köln für das Projekt mit ins Boot zu holen. In der Klima-Strategie der Blütenstadt ist vorgesehen, ein Verbot von öden Schottergärten künftig in Bebauungsplänen zu verankern.