Aktion am RheinuferLeverkusener und Ukrainer sammeln 30 Säcke voll Müll

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Aktion Müll sammeln Leverkusen Ukrainer

Neben dem Müllsammeln stand der gemeinsame Spaß im Vordergrund der Leverkusener Aktion.

Leverkusen – „Irgendwas muss man doch wohl tun können“, war ein Gedanke, den viele Menschen seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar hatten. Oksana Neufeldt und viele Leverkusener Freunde haben daraufhin einfach mal über die sozialen Netzwerke eine private Initiative gegründet:  „Leverkusen Hilft“. Genau das tun die inzwischen 1.100 Mitglieder – helfen.

Eine Gelegenheit, sich kennenzulernen

„Wir haben erst Sachspenden gesammelt und auch schon Feste mit den Ukrainern organisiert“, erklärt Tanja Hoppmann, die mit Neufeldt am Samstag federführend eine große Müllsammelaktion am Leverkusener Rheinufer durchgeführt hat. Viele ukrainische Familien seien dankbar für die Gastfreundschaft in Leverkusen und wollten mit der Aufräumaktion etwas an die Stadt zurückgeben.

Es gehe aber noch um etwas anderes, erklärt Neufeldt: „Von uns ist das als erste aktive Integrationsmaßnahme gedacht – solange die Ukrainer noch auf Sprach- und Integrationskurse warten.“ Zusammen Müll zu sammeln und danach noch gemeinsam das Street-Food-Festival zu erkunden, sei eine schöne Gelegenheit, sich kennenzulernen, es gebe viele tolle Gesprächsthemen.

„Bitte keine Politik heute“, wünscht sich Paulo Pustovar, der aus dem afghanischen Kabul vor dem Krieg geflüchtet ist und sich beindruckend schnell selbst Deutsch beigebracht hat. Es gibt einige Menschen wie ihn, die in die Dolmetscher-Rolle schlüpfen und so für reibungslose Abläufe sorgen. Heute solle es um die Menschen und die Kulturen gehen, es solle mal versucht werden, das Negative zurückzulassen.

Ein Problem sind die vielen Zigarettenstummel

„Sauberkeit und Natur gehören irgendwo natürlich zur deutschen Kultur“, sagt Hoppmann. Was am meisten auffalle, seien im Bereich der Wacht am Rhein die zahlreichen Zigarettenstummel auf dem Boden. Gemeinsam mit dem Integrationsrat verteilte „Leverkusen Hilft“ bei der Aktion auch Taschenaschenbecher an Rauchende – hergestellt unter anderem aus Zigarettenkippen.

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Neben den an die 30 vollen Müllsäcken seien am Ende vor allem das durchweg gute Miteinander und die Stimmung vor Ort die großen Erfolge der Aktion. „Da soll noch einer mal was zu fehlender Integration sagen: Die Ukrainer versuchen, sich so gut wie es geht selber zu integrieren“, kommentiert Fabian Reddig später in der großen „Leverkusen Hilft“-Gruppe auf Facebook. Die dort geschaffene Austausch-Plattform, auf der aktuell täglich beispielsweise Wohnungen oder Möbel von Ukrainern in Leverkusen gesucht oder für diese angeboten werden, scheint Gold wert in dieser Krise.

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