Alternative SpielorteVolksbühne spielt Grimms Märchen im Wald

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Das Ensemble der Volksbühne Bergisch Neukirchen plant für den Sommer einen „lebendigen Märchenwald“.

Das Ensemble der Volksbühne Bergisch Neukirchen plant für den Sommer einen „lebendigen Märchenwald“.

Nein: Die vergangenen zwölf Monate waren auch für die Mitglieder der Volksbühne Bergisch Neukirchen keine schönen.

Theater mit der Mausefalle fiel aus

Das Ensemble des Laientheaters musste alle geplanten Produktionen absagen. Das Stück „Die Mausefalle“ – ohnehin schon verschoben aus 2020 in den April 2021 – wurde nun erneut abgesagt. Verlegt auf irgendwann. Und dann komme auch noch die Rückgabe der seinerzeit bereits verkauften Tickets hinzu: Die Leute wollen ihr Geld zurück. Natürlich.

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Das Team der Volksbühne muss die Abwicklung also mit dem Kooperationspartner „KölnTicket“ vornehmen. „Und das kostet Zeit und ist nicht so leicht“, sagt Spielleiterin Dana Fischer. Doch die Truppe aus Bergisch Neukirchen ist bekannt für die Leidenschaft, Vehemenz und mindestens Semiprofessionalität, mit der sie ihre Sache seit jeher angeht. Insofern heißt die Devise: Weitermachen. Irgendwas geht immer.

Lebendiger Märchenwald

Derzeit entwickeln Fischer, Sprecherin Anna Feldhoff und ihr Team beispielsweise einen „lebendigen Märchenwald“, den sie im Juni – wenn es denn dann möglich sein sollte – präsentieren wollen. Unter freiem Himmel. Im Gebiet Ölbach in Bergisch Neukirchen. Das Konzept: Die Darsteller und Darstellerinnen spielen im Wald an mehreren Stellen hintereinander Auszüge aus Märchen der Gebrüder Grimm – und die Besucherinnen und Besucher, vornehmlich Kinder mit ihren Eltern, sollen diese dann nach und nach „entlanggehen“ und auf dem Papier in einer vorher festgelegte, richtige Reihenfolge bringen. Eine Art Schauspiel-Challenge in der freien Natur sozusagen.

Kinder und Jugendliche erreichen

„Derzeit konzipieren wir. Demnächst sollen die Proben individuell bei jedem zuhause beginnen“, sagt Dana Fischer. Diese Aktion könne zwar eine richtige Spielzeit nicht ersetzen. „Aber es wäre wichtig, irgendetwas zu machen.“ Gerade für die Kinder und Jugendlichen im Ensemble, deren traditionelles Märchenstück ja ebenfalls abgesagt werden musste beziehungsweise gar nicht erst angegangen werden konnte zuletzt. Ein kleines Licht am Ende des langen Tunnels sei dieses neue Projekt. Und mit dem Open-Air-Charakter verhältnismäßig sicher zudem, „zumal wir an Plänen arbeiten, die Besuchergruppen entsprechend zeitversetzt durch den Wald gehen zu lassen“, wie Feldhoff sagt.

Festhalle wird renoviert

Wann es Eintrittskarten für den quasi begehbaren Märchenwald gebe, sei noch nicht klar. Aber dieses „nicht so klar“, trifft ja derzeit auf alles zu. „Auch auf unsere generelle Spielort-Situation“, betont Fischer. Denn: Die Festhalle Opladen als Stammbühne werde noch renoviert. Alle Ausweichsäle seien zu klein. „Und wir hören nichts über den Fortschritt der Arbeiten dort.“ Entsprechend sei noch nicht abzusehen, wo das große, mehrer Dutzend Mimen umfassende Ensemble des Laientheaters denn selbst nach eine möglichen Ende des Lockdowns und der härtesten Corona-Regeln agieren könne. Erstmal also einfach weitermachen. Mit dem Märchenwald-Ding. Dana Fischer: „Wir freuen uns sehr darauf.“

Alle aktuellen Informationen zu den Aktivitäten der Volksbühne Bergisch Neukirchen gibt es im Internet.

www.vbnlev.de

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