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AusstellungGlas, Kleister, Holz und Kaninchendraht im Leverkusener Künstlerbunker

Lesezeit 2 Minuten
Rita Klein stellt im Künstlerbunker aus. Foto: Ralf Krieger

Rita Klein stellt im Künstlerbunker aus. Die Glasperlen auf dem Holzkeil sind aus Afrika.

Rita Klein ist eine Südafrikanerin, die seit 25 Jahren in Leverkusen wohnt.

Die Materialien, die Rita Klein in ihren Collagen und Skulpturen verarbeitet, verraten auch etwas über ihre Spazierwege und ihren Lebensweg. In ihrer Ausstellung im Künstlerbunker kann man die Stücke ab Sonntag ansehen.

Der Spazierweg: Es sind viele Holz-Skulpturen zu sehen, die die Hitdorferin bei Streifzügen am Rheinufer gefunden hat, die sie dort quasi halbfertig vorgefunden hat und dann in ihrem Atelier veredelt hat. Viele Teile sind Reste, wie sie nach dem Fällen von Bäumen herumliegen, wie Stücke von Baumscheiben oder Aststücke, auf die sie meist mit wenig aufdringlicher Farbe etwas aufgemalt hat, Landschaften zum Beispiel. Rita Klein findet auch Treibgut am Rhein, ausgewaschenes oder vom Wasser blank gescheuertes Holz, unter Umständen mit rostigen Nägeln oder Wurmlöchern darin. Aufgeplatzte Holzstämme hat sie an den Rissen mit Schrauben und Fäden kunstvoll geflickt. Wie eine kleine Reparatur der Natur sei das, sagt sie. Zum Teil wirken die Reparaturen wie Zickzack-Stiche improvisiert, weil auch die Reparaturmaterialien Fundstücke zu sein scheinen.

Spuren führen nach Südafrika

Eine andere Spur zur Herkunft findet sich in den Collagen und Holz-Bildern. Rita Klein wurde in Südafrika geboren, in Pretoria, sie kam vor 25 Jahren nach Hitdorf. In Pretoria an der Uni hat sie Kunst studiert. Afrikanisch inspirierte Muster sind beispielsweise an den Bemalungen mehrerer ihrer Holzskulpturen sichtbar; wenn man um ihre Herkunft weiß, sieht man es. In einigen Arbeiten hat Rita Klein historische Glasperlen aus Afrika verarbeitet, die aus dem Kongo stammen. Diese in Italien hergestellten Glasperlen seien früher im kolonialen Afrika als Zahlungsmittel verwendet worden, sagt Rita Klein.

Neben den Holzdingen und den geklebten Collagen, in denen ebenfalls Fundstücke, Textilien und immer wieder Kaninchendraht verbaut ist, stellt Frau Klein sogenannte „Röntagen“ aus. Also Collagen unter Verwendung von Compact Discs mit Röntgenaufnahmen oder mit Originalen transparenter Röntgenfilme von Körperteilen, die schon fast altertümlich wirken. Rita Klein scheint eine Quelle zu haben. Die Ausstellungskuratorin Ellen Loh-Bachmann alias „Eloba“ sagte, es gebe solche Filme aber noch beim Arzt.

Die Ausstellungseröffnung ist am Sonntag um 11.30 Uhr im Künstlerbunker.