Ausstellung im SensenhammerWerke in besonderer Verbundenheit

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Auf den großen Acrylbildern von Sabine Letzel entstehen bunt-verträumte Landschaftseindrücke aus dem Süden.

Auf den großen Acrylbildern von Sabine Letzel entstehen bunt-verträumte Landschaftseindrücke aus dem Süden.

Leverkusen – Der Freudenthaler Sensenhammer inspiriert seit Jahren zu künstlerischem Schaffen. In seinen beeindruckenden Maschinen und den erhaltenen Räumlichkeiten schlummert ein Vergangenheitsgeist, der die Betrachtenden zeitreisen lässt. Fast hört man noch das Tuckern, das Sirren und Stampfen. Fünf Künstlerinnen und Künstler sind dem heutigen Museum gleich doppelt verbunden: Nicht nur wählen sie den Ort als Motiv und Atelier ihrer Kunst, sie sind auch im Förderverein engagiert. Ihre Werke werden nun in einer Ausstellung unter dem Titel „Wir“ gezeigt.

Rede zur Eröffnung

Um die Rede zur Ausstellungseröffnung zu beginnen, klopft Museumsleiter Jürgen Bandsom auf ein altes Sensenblatt. Der seit einem Jahr als Vorstand in dieser Position Agierende stellt nicht ohne Stolz die Kunstschaffenden vor. Lob gibt es auch von Bürgermeister Marewski, der ankündigt, Bandsoms Antrag auf städtische Förderung der Museumsmitarbeiter werde in Bälde in der Verwaltung geprüft.

Michael Schmidt, von Haus aus Schreiner, ist im Sensenhammer Schmied. Es scheint ihm namentlich in die Wiege gelegt, die Sensen herzustellen. Vor kurzem entdeckte er auch den Linolschnitt für sich. Die Maschinen der alten Schmiede wirken eine besondere Faszination auf ihn aus und werden von Schmidt in expressionistischen Drucken abgebildet.

Glattschmiedehammer, gezeichnet von Martina Pellech

Glattschmiedehammer, gezeichnet von Martina Pellech

Anne-Katrin Harscher ist ebenfalls in der Schmiede aktiv und stellt dort Druckstöcke aus Metall her, mit deren Stempeln bunte Blumenwiesen entstehen. Die Museumspädagogin lehrt diese Technik auch in Kursen, die sie für Kinder gibt. Van-Gogh-artige Sternenhimmel eröffnen sich über den Fabrikanlagen auf den Fotografien von Dr. Martin Wienkenhöver. Durch die langen Belichtungszeiten strahlt die schwache Notbeleuchtung der Gebäude taghell, weißliche und bläuliche Streifen am Himmel bilden die Kreisbewegung der Gestirne ab. Martina Pellech hat zudem zwei der Maschinen detailgetreu gezeichnet.

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Auf den großen Acrylbildern von Sabine Letzel entstehen bunt-verträumte Landschaftseindrücke aus dem Süden. Als Motive dienen Südtirol, die Provence, und weitere Gegenden, die Letzel auf ihren Reisen besuchte. Ihr Atelier war jedoch häufig der Garten des Museums, in dem sie ihre Ideen umsetzte. „Nach dem Tod meines Mannes musste ich etwas zur Verarbeitung finden, abseits von Tagebuchschreiben“, erzählt Letzel kurz vor der Ausstellungseröffnung am Sonntag. Sie wählte alte Bilder aus, die sie selbst vor Jahren geschaffen hatte; erhielt manche Elemente, übermalte andere. Mit einer neu erlernten Technik ließ sie die sehr flüssige Acrylfarbe ihre eigenen Wege finden und in dünnen Spuren über die Leinwand ranken.

Es können immer zehn Leute zugleich mit Maske in das Atelier, in dem die Bilder der Künstlerinnen und Künstler ausgestellt sind.

Das Museum hat Dienstag bis Donnerstag von zehn bis 13 Uhr geöffnet, Samstag und Sonntag von zwölf bis 17 Uhr. Montag und Freitag bleibt es geschlossen. Die Ausstellung ist bis zum 4. Oktober zu sehen, Eintritt ist frei; Spenden und Unterstützung für den Förderverein sind willkommen.

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