Die Entscheidungen für Wiesdorf, Manfort, Hitdorf und Rheindorf
Bezirk ISondersitzung zu Leverkusens umstrittenen Kita-Themen

Es gibt eine Sondersitzung: Am Ende der Weinhäuserstraße will der Investor Gernot Paeschke eine Kita bauen und sie für 20 Jahre an die Stadt vermieten.
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Musikschule: Entsiegelung abgelehnt
Das letzte Wort in der Sache hat der Rat, deshalb muss es nichts heißen, dass die Bezirksvertretung für Manfort, Wies-, Hit- und Rheindorf die Entsiegelung des Parkplatzes der Musikschule mit großer Mehrheit abgelehnt hat. Politiker der SPD konnten nicht akzeptieren, dass dafür jetzt Geld vorhanden sein soll, während an anderen Stellen soziale Dinge entfallen sollen. Rüdiger Scholz (CDU) erinnerte daran, dass die Bauverwaltung vor gar nicht langer Zeit die Entsiegelung auf dem Schulhof der Rheindorfer Gesamtschule abgelehnt hatte. „Eine nette Vorlage, aber wir stimmen nicht zu. Seit Jahren wird über die Entsiegelung der Schulhöfe geredet und nichts passiert, jetzt kommt die Verwaltung selbst mit diesem Vorschlag und plötzlich ist Geld da?“
Von dieser Entsiegelung im Hinterhof profitiere kaum jemand, hieß es. Stefan Krampf (SPD) betonte die Silben: „Wir müssen weniger ver-sie-geln.“ Alleine die zwei Vertreter der Grünen stimmten dem Vorschlag zu: „Wir müssen endlich anfangen“, sagte Wolfgang Berg. Anders als die Bezirksvertretung hatte der Bauausschuss der Entsiegelung schon zugestimmt.
Manfort: Gedenkstelle für die Unfallopfer
Offenbar ist es der Bezirksvertretung I nicht zu spät, an einen Unfall zu erinnern, der schon vor 75 Jahren geschehen ist. Das Gremium entschied sich, dass irgendwo im Umfeld des Manforter Bahnhofs eine Gedenkstele eingerichtet werden soll, die an die 18 toten Kinder erinnern soll, die am 8. August 1949 um 23 Uhr in einem Lastwagenanhänger zu Tode kamen. Die Gruppe befand sich auf der Rückfahrt von einer Ferienfreizeit im Weserbergland. Die 37 Kinder und Jugendliche gehörten zur Jugendgruppe der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Andreas in Leverkusen-Schlebusch. Am Bahnübergang Manforter Straße (heute Gustav-Heinemann-Straße) war der mit Kindern besetzte Anhänger von einem Schnellzug erfasst worden.

Der Unfall geschah vor über 75 Jahren.
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Kitas: Bezirk will Sondersitzung
Mehrere Entscheidungen zu geplanten Kitas im Bezirk wurden in eine Sondersitzung vertagt, darunter der umstrittene Bau einer Kita in Hitdorf an der Weinhäuserstraße durch den Investor Gernot Paeschke. Auch ein möglicher Ersatzbau für die wegen der Geruchsbelästigung geschlossenen Kita Scharnhorststraße wird dann behandelt.
Kurtekotten: Fast alle wollen das Bayer-Sportler-Wohnheim
Gegen die Stimmen von Bürgerliste und Grünen gab die für Wiesdorf zuständige Bezirksvertretung ihr O.K. zum geplanten Wohnheim für den Sportlernachwuchs der TSV- und Bayer-04-Profis. Nach Abwägung der Einsprüche zum Beispiel von Nachbarn und Umweltverbänden durch den Vorhabenträger Bayer 04 Leverkusen Immobilien GmbH ist die Vorlage fast unverändert geblieben. In der Vorlage heißt es: „Nach der öffentlichen Auslegung erfolgten geringfügige, redaktionelle Änderungen innerhalb der textlichen Festsetzungen.“ Das heißt nichts anderes, als dass sich Bayer 04 mit seinem Vorhaben ohne Abstriche durchgesetzt hat: Aus dem Heideland im Kurtekotten wird Bauland. Wofgang Berg von den Grünen sagte: „Wir wollen das Wohnheim auch, aber nicht an der Stelle in Leverkusen.“
Manforter Parkplatz Scharnhorststraße: Teilentsiegelung kommt
Die Bezirksvertreter haben sich entschieden und wollen, dass der Parkplatz an der Scharnhorststraße in etwas größerem Ausmaß entsiegelt wird. Letztlich sollen auf dem durchgehend gepflasterten Parkplatz 22 Stellplätze für Autos übrig bleiben. Es soll eine Aufteilung des Platzes geben. Die Hälfte der Parkplatzfläche bleibt als Parkfläche erhalten, mit versickerungsfähigem Bodenbelag, wie Rasengittersteinen oder Rasenfugensteinen gepflastert. Eine Hol- und Bringzone für die nahe Schule ist auf vier bis sechs Parkplätzen vorgesehen.

Der Parkplatz an der Scharnhorststraße in Manfort
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Die andere Hälfte der Parkplatzfläche wird entsiegelt und zu einem sogenannten Pocket-Park mit Grün- und Freizeitflächen umgestaltet. Die Grünfläche wird als Wildblumenwiese angelegt und Bäume sollen gepflanzt werden. Die Freizeitfläche erhält eine Slackline, zwei Tischtennisplatten und Sitzbänke. Die Wege des kleinen Parks werden nicht gepflastert, damit das Regenwasser versickern kann. Neben dem Erhalt der bestehenden Bäume sollen zwölf klimaresiliente Straßenbäume hinzukommen.