„Burscheid macht fit“Der Bewegungspark in Burscheid ist eröffnet

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Menschen bei Geräteübungen.

„Verführung“ zur Bewegung: Der Bewegungspark in Burscheid steht und soll die Menschen zum Sport animieren.

Nach sechs Jahren Planung und schrittweiser Umsetzung konnte nun der Bewegungspark in Burscheid eröffnet werden, es gibt auch kritische Stimmen.

Im strahlenden Sonnenschein konnten am Freitagabend die Vertreterinnen und Vertreter des Stadtsportverbands (SSV) den Bewegungspark an der Burscheider Balkantrasse eröffnen. Mit Unterstützung der Cheerleader des RBS Burscheid enthüllten Bürgermeister Dirk Runge und Wolfgang Gerling, Geschäftsführer des SSV, eine Tafel mit dem Titel „Burscheid macht fit- time to sport“. 

Nach mehreren Jahren der Planung konnte das Projekt nun endgültig umgesetzt werden. Bereits 2017 entstand laut Bodo Jakob, Vorsitzender des SSV, die Idee, einen Bewegungspark in Burscheid zu etablieren. „Der  damalige Geschäftsführer Andreas Tonn und ich haben in Essen einen solchen Park besucht und wollten so was auch für Burscheid“, sagte Jakob. In den folgenden Jahren erarbeitete der Stadtsportverband ein Konzept, suchte Sponsoren für die Finanzierung und erledigte viel Antragsarbeit. 

„Bewegungsverführungen“ für alle

Nun sind die Vertreterinnen und Vertreter des Stadtsportverbands glücklich, endlich den Burscheider Bewegungspark vorstellen zu können. Zentrale Idee ist laut Bodo Jakob gewesen, „Bewegungsverführungen für alle zu schaffen“. Die Anlage ist zwar vor allem für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich, soll aber auch im Vereinssport Anwendung finden. „Damit erhoffen wir uns einen niederschwelligen Zugang zu unseren Sportvereinen, um dort Bewegung nachhaltig zu verankern“, erklärte Jakob. Denn die Menschen würden schnell merken, welchen Unterschied es mache, die Geräte alleine oder mit einem ausgebildeten Trainer zu nutzen. 

Eröffnung des Bewegungspark in Burscheid.

Bürgermeister Dirk Runge (l.) und SSV-Geschäftsführer Wolfgang Gierling enthüllten das Schild des Bewegungsparks.

Auf den ersten Blick ist die Funktion vieler Sportgeräte noch nicht ersichtlich, deswegen kann ein Trainer durchaus hilfreich sein. Zur Unterstützung von Neueinsteigern ohne Trainer finden sich jedoch an den einzelnen Geräten auch QR-Codes zu Einscannen, die Erklärungen zum Gebrauch liefern. Im Bewegungspark ist unter anderem ein Multifunktionstrainer aufgebaut. Diesen können auch Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer nutzen und Übungen mit einem Thera-Band ausführen. „Es ist unser Ziel, dass der Park auch integrativ genutzt werden kann“, sagte Bodo Jakob.

Es können zudem mehrere Menschen gleichzeitig an den Geräten trainieren. Zwei Übungsleiterinnen zeigten, in welcher Form man sie nutzen kann. Beim Trainieren am „Statim“ geht es beispielsweise um Gleichgewicht und Koordination. Auf einer runden beweglichen Platte muss man versuchen, eine Kugel in eine Mulde zu schaukeln. Alle Geräte im Burscheider Bewegungspark entwickelte die Firma „Stilum“ gemeinsam mit der Sporthochschule Köln nach sportwissenschaftlichen Kriterien.

Eröffnung des Bewegungspark in Burscheid.

Bei vielen Geräten des Bewegungsparks ist Geschicklichkeit gefragt.

Geteilte Meinungen zum Burscheider Bewegungspark

Bürgermeister Dirk Runge war jedenfalls begeistert von diesem neuen Fitnessangebot. „Muskeln und Immunsystem werden an der frischen Luft nochmal mehr trainiert und wir tanken wertvolles Sonnenlicht“, sagte er. Er fände es besonders schön, dass dieses Angebot sowohl für jüngere als auch für ältere Menschen geeignet sei. „Es ist ein Ort für Menschen jeden Alters und jeder Fitnessstufe.“

Das Projekt des Stadtsportverbands stößt jedoch nicht bei allen auf Begeisterung. Anwohner sorgen sich um Störungen und zu viel Lärm vor ihrer Haustür. Sie hatten bei der Eröffnung ein Plakat an ihrem Balkon angebracht mit der Aufschrift „Wo bleibt unsere Privatsphäre?“. Bodo Jakob versuchte, diese Bedenken zu entkräften und erklärte: „Der Hersteller der Geräte hat uns garantiert, dass bis zur Freigabe und zur Nutzung der Geräte lärmmindernde Puffer eingebaut sind, damit auch bei unsachgemäßer Bedienung mögliche Lärmemissionen minimiert werden.“

Er lud die Anwohner außerdem ein, mit dem SSV ins Gespräch zu kommen. Auch Bürgermeister Runge zeigte sich zuversichtlich: „Ich glaube, wir bekommen hier eine gesunde, vernünftige Nachbarschaft hin.“

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