Das Wirtschafts-Jahr 2020Neue Krisenherde in Leverkusens City

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Nach zehn Jahren gibt es viel Leerstand in der Rathaus-Galerie. Und es fällt schwer, die Lücken zu füllen.

Leverkusen – Es war eine dunkle Vorahnung. Im Januar stellte Frank Schönberger fest, dass Wiesdorf ganz dringend neue Impulse brauche. Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft City hatte dabei den Markt im Auge. Ein paar Monate später wäre er froh gewesen, wenn es nur um den Markt gegangen wäre. Die Insolvenz von Karstadt/Kaufhof drohte auch den Magneten am Wiesdorfer Platz in den Abgrund zu reißen. Die Filiale in Leverkusen stand auf der Liste der zu schließenden Standorte. Ein Desaster bahnte sich an, der Handel in der City drohte seinen Halt zu verlieren.

Seit jeher gilt der Kaufhof am westlichen Ende der Fußgängerzone als strategisch entscheidend. Auch deshalb begann Schönberger umgehend damit, sich öffentlich Gedanken über eine alternative Nutzung der größten zusammenhängenden Einzelhandelsfläche in der City zu machen. Umso mehr, als sich der Christdemokrat im Wahlkampf befand: Er wollte Oberbürgermeister werden.

Auch die Rathaus-Galerie hat Probleme

Die Kaufhof-Krise fiel tragischerweise mit Problemen in der Rathaus-Galerie zusammen. Zehn Jahre nach der Eröffnung gab es dort den großen Umbruch. Das ist normalerweise ein lösbares Problem. Aber in der Corona-Krise waren die riesigen Lücken nicht schnell zu füllen. Center-Manager Gregory Hedderich musste seiner Nachfolgerin Kathrin Schubert eine schütter besetzte Passage hinterlassen. Bis heute wirkt das einstige Vorzeige-Projekt , als sei es auf dem absteigenden Ast. Die Krise im Handel malt sich auch in der modernen und teuer ausgestatteten Ladenstadt deutlich ab.

Das ist umso bitterer, als an einem weiteren, früheren Fixpunkt nichts geschieht. Die City C blieb auch 2020 eine Konsum-Einöde, die vor allem durch den Adler-Modemarkt wenigstens mit etwas Leben gefüllt wird. Das nun zu Ende gehende Jahr war wieder eines, in dem über die Probleme in der City viel geredet, aber nicht gehandelt wurde. Die Gründung einer Stadtentwicklungsgesellschaft, die sich vor allem um eine Wiederbelebung der City C bemühen soll, kommt im Jahresverlauf nicht zustande. Jetzt ist der April als Gründungsdatum anvisiert. Doch auch dieser Zeitplan gilt noch als sehr ambitioniert.

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Da ist es ein großes Glück, dass wenigstens der Kaufhof in der Stadt bleibt. Anfang Juli wird das klar, die Rede ist von einem neuen Mietvertrag über 13 Jahre, und zwar zu besseren Konditionen für den Warenhaus-Konzern. Eine Baustelle weniger.

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