Energiewende bei der WupsiWie sich eine der größten Solaranlagen Leverkusens bewährt

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LEV-Wupsi-Solardach

Auch elf Jahre nach ihrem Aufbau ist die Solaranlage auf den Dächern der Wupsi eine der größten in Leverkusen. Matteo Christofaro ist sehr zufrieden mit der Konstruktion.

Leverkusen – Elf Jahre ist die Anlage jetzt alt. „Ich würde die jederzeit wieder bauen“, sagt Matteo Christofaro. Dann würden sicher mehr als „nur“ gut 1800 Quadratmeter der Dächer des Wupsi-Betriebshofes an der Borsigstraße mit Solarpaneelen gepflastert. Und die Strom-Ausbeute wäre auch höher.

Denn technisch hat sich allerhand getan im vergangenen Jahrzehnt. Aber auch jetzt reicht der Strom vom Dach zumindest phasenweise, um den Bedarf zu decken. Der ja mit der Elektrifizierung der Busflotte deutlich größer geworden ist. 600 Kilowattstunden saugen die neuen Bus-Ladesäulen aus dem Netz. Dazu kommen die Server und die anderen Stromverbraucher in den Büros des Verkehrsbetriebs. Mindestens um die Mittagszeit aber liefert die Solaranlage so viel, dass es für alles genug ist und manchmal sogar Solarstrom übrig bleibt, der dann ins Netz eingespeist wird.

Billig einspeisen, teuer abnehmen

Um diesen Saft muss es dem Technik-Chef der Wupsi ein bisschen leid tun. Jedenfalls, wenn er das betriebswirtschaftlich sieht und nicht unter dem Energiewende-Aspekt. „Am Tag geben wir den Strom billig ab – am Abend kaufen wir ihn teuer ein.“ Nicht zu ändern; so steht’s nun einmal im Erneuerbare-Energien-Gesetz. Das kann dann bedeuten, dass der selbst erzeugte Strom für sieben Cent pro Kilowattstunde abgegeben wird und der andere für 35 Cent eingekauft.

Daran denkt Christofaro aber nicht zuerst, wenn er aufs Dach des Wupsi-Büro- und Werkstattgebäudes steigt und den Blick zur ebenfalls größtenteils mit Kollektoren gepflasterten Bus-Halle schweifen lässt. Dieser 100 Meter lange und 60 Meter breite Bau ist nicht einmal zur Hälfte belegt. Die Nordseite wurde 2011 ebenso ausgespart wie der Bereich, auf den das Nachbar-Gebäude einen Schatten wirft, wenn die Sonne nicht im Zenit steht.

Kein weiteres Solardach weit und breit

Nein, Christofaro blickt zu den vielen großen Dächern in der Fixheide, auf denen kein einziges Solarmodul zu sehen ist: „Da wäre so viel möglich.“ Ist aber immer noch ein Konjunktiv, und deshalb ist die Solaranlage der Wupsi auch elf Jahre nach der Inbetriebnahme eine der größten in der Stadt. Im bisher besten Jahr – das war 2018 – hat sie knapp 250.000 Kilowattstunden erzeugt, im vorigen seien es um die 207.000 gewesen, heißt es.

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Mit schlechten Erfahrungen, was die Haltbarkeit der einst rund 800.000 Euro teuren Konstruktion angeht, kann Matteo Christofaro nicht aufwarten. Kaum, dass mal ein Modul kaputt gehe, lediglich unter den 17 Wechselrichtern in der Bushalle, die den Gleichstrom vom Dach in Wechselstrom umwandeln, „hatten wir ein Montagsmodell“, das immer wieder Ärger machte. Vor etwa vier, fünf Jahren habe man die Module mal abwaschen lassen. Aber sonst? Aufbauen und sich noch ein bisschen mehr über blauen Himmel freuen – mehr ist nicht zu tun.

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