Ferien in ManfortTeambuilding unter dem Zirkuszelt

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Vorsicht Feuer! Unter richtiger Anleitung kann auch das Feuerspucken beherrscht werden.

Vorsicht Feuer! Unter richtiger Anleitung kann auch das Feuerspucken beherrscht werden.

Leverkusen – Das Erscheinungsbild der Scharnhorststraße ist verändert. Rot-blau ist das Zirkuszelt des pädagogischen Wanderzirkus Zapp-Zarap, das für eine Woche vor der Johanneskirche steht und 85 Kindern in den Ferien die Möglichkeit bietet sich selber auszuprobieren und neu zu entdecken. Gemeinsam mit dem Jugendamt und dem Diakonischen Werk organisiert der Verein „Die Circuspädagogen“ die Zirkusprojekt“ die Zirkusprojektwoche in Manfort – ein Heimspiel für den Verein, dessen Hauptstandort sich in Leverkusen befindet.

„Uns gibt es jetzt das 14. Jahr und wir sind bundesweit aktiv“, erklärt Circuspädagoge und Projektleiter Twin. Etwa 130 Projekte mache er pro Jahr, darunter Schulprojekte und Ferienprojekte. Beim Projekt in Manfort helfen zudem Betreuende mit, die früher selbst als Teilnehmende beim Zirkus dabei waren.

Fünf Tage lang proben die angehen-den jungen Artisten für die Aufführung am Freitag und können am Ende in zwei Genres in der Manege glänzen. Von Seiltanz über Akrobatik, Kugellaufen, Jonglage bis hin zur Feuerkunst ist alles dabei. Das Motto: Zirkus macht stark.

Zirkus ist Teamarbeit

„Unser Ziel ist es, soziale Kompetenzen und Teambuilding zu stärken“, sagt Twin. „Zirkus funktioniert nur als Team und das merken die Kinder sehr schnell“. Auch über das Thema Mut wird gesprochen und dass man auch einmal Nein sagen kann. „Niemand sollte etwas tun müssen, was er oder sie nicht mag“, findet der Circuspädagoge.

Mila übt vor dem Zirkuszelt auf der Wiese Radschläge. „Am schönsten ist, dass wir hier alle etwas zusammen machen“, findet die Siebenjährige, die mit ihren beiden Geschwistern an dem Projekt teilnimmt. Zwischen fünf und dreizehn Jahren sind die Teilnehmenden alt.

Einander helfen lernen

„Das schöne ist, dass die Kinder sich gegenseitig helfen können, denn wir haben neue jüngere Kinder und ältere erfahrene Kinder dabei“, erklärt Twin. Immer mittendrin im Geschehen ist der braune Labrador Sunny, der zu Diakoniemitarbeiterin Iris Bich-Joppich gehört. Sie arbeitet mit Kollegin Dagmar Streiparth im Hintergrund mit und unterstützt das Zirkusteam. Ihr Hund Sunny könne fast schon als Therapiehund eingesetzt werden, findet Twin. „Selbst die wildesten Kinder sind direkt beruhigt. Viele wollen ihn in den Arm nehmen und er holt damit viele Kinder ab“, sagt er.

Mit tatkräftiger Unterstützung der Circuspädagogen werden die Kinder in Manfort zu Artisten.

Mit tatkräftiger Unterstützung der Circuspädagogen werden die Kinder in Manfort zu Artisten.

Das Ferienprojekt ist kostenfrei, auch das Mittagessen und die kleinen Imbisse zwischendurch. Essen sei ein großes Thema – vor allem in den Stadtteilen die sozial benachteiligter sind, erzählt Bich-Joppich. „Es ist schon ein wenig Brennpunktarbeit, die wir hier machen“, sagt sie. Doch nicht nur Kinder aus Manfort sind bei dem Projekt dabei, einige kommen auch aus Schlebusch und Alkenrath. Erst lief es mit den Anmeldungen schleppend, doch am Ende sei das Programm komplett ausgebucht gewesen, freuen sich Twin und Bich-Joppich.

Artistik am Trapez

Egal ob bei der Leiterakrobatik oder der Feuershow – Konzentration ist das Wichtigste beim Üben der Tricks. Das wissen auch Lilou und Elaine, die zu zweit eine Figur am Trapez üben. Während Elaine auf dem Trapez steht und sich an den Seilen festhält, hängt Lilou kopfüber an der Stange. Stolz verbeugen sich beide leicht nachdem sie sich vom Trapez herunter geschwungen haben.

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„Wir haben alle Lampenfieber wegen der Aufführung“, geben die beiden Trapezturnerinnen Shadha und Doha zu. Draußen vor dem Zelt üben die Leiterakrobaten und Seiltänzer. „Ihr müsst immer geradeaus schauen, wenn ihr über das Seil geht“, erklärt Twin der Gruppe angehender Seiltänzer und reicht der ersten Mutigen seine Hand, damit sie mit seiner Hilfe über das Drahtseil schreiten kann. „Es freut mich immer zu sehen, wenn die Kinder glücklich am Ende des Tages nach Hause gehen“, sagt er.

Die Aufführung findet am Freitag, 25. Oktober, um 15 Uhr im Zirkuszelt vor der Johanneskirche, Scharnhorststraße 40, in Manfort statt.

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