Fest in ManfortEin Zeichen des Zusammenhalts

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Wahrhaftig das Stadtteilzentrum: Das Areal der Johanneskirche war zum dritten Mal Schauplatz des großen Manforter Festes.

Wahrhaftig das Stadtteilzentrum: Das Areal der Johanneskirche war zum dritten Mal Schauplatz des großen Manforter Festes.

Leverkusen – Mit einem Regenschauer ging es los. Aber davon ließen sich die Organisatoren nicht schocken. „Es ist das dritte Stadtteilfest und damit Tradition“, sagte Martina Weber vom Diakonischen Werk. Und das ist wichtig für Manfort, das gerade wieder mehr zusammenwächst. Auch dabei half das Ereignis am Sonntag. Unter dem Motto „fair, ökologisch und sozial“ konnten sich die Besucher über die Vereine und Organisationen des Stadtteils informieren und internationale Gerichte probieren.

„Wir achten bei den Speisen und Getränken auf faire Preise, die sich alle Familien leisten können. Wir verkaufen fair gehandelten Kaffee, und bei unserer Tombola gibt es keine Nieten“, erklärte Weber. „Das Geschirr ist aus Porzellan und Metall, wir verzichten der Umwelt zuliebe auf Wegwerf-Geschirr.“

Voriges Jahr war alles ausverkauft

Schon in den vergangenen beiden Jahren sei das Stadtteilfest ein voller Erfolg gewesen. Voriges Jahr kamen so viele Leute, dass Essen und Trinken ausverkauft waren, erinnerte sich Weber. Der Erlös von 2 000 Euro aus dem vergangenen Jahr wurde auf vier Einrichtungen aufgeteilt. „All unsere Erlöse kommen der Kinder- und Jugendarbeit in Manfort zugute.“ Trotz des regnerischen Wetters war Weber zuversichtlich, auch diesmal eine hohe Summe zur Verfügung stellen zu können.

„Das Fest war ursprünglich eine Forderung der Anwohner an den Aktionskreis GLIM und kommt bei den Manfortern sehr gut an“, betonte sie. Der Aktionskreis „Gemeinsam Leben in Manfort“ hatte Bürger, Vereine und Organisationen des Stadtteils in den vergangenen Jahren nach Problemen und Verbesserungen gefragt. Ein Resultat war das Stadtteilfest an der Johanneskirche.

Wer würde sich denn nur vom Regen die Laune verderben lassen? Pfarrer Detlev Prößdorf (rechts) und OB Uwe Richrath.

Wer würde sich denn nur vom Regen die Laune verderben lassen? Pfarrer Detlev Prößdorf (rechts) und OB Uwe Richrath.

Neben den Darbietungen auf der kleinen Bühne stellten sich Vereine auf dem Gelände an der Scharnhorststraße vor. Darunter zum ersten Mal der russisch-deutsche Verein „Nasch Dwor – Unser Hof“. Er feiert im Oktober sein 15-jähriges Bestehen. „Wir bieten Tanzgruppen für Mädchen und Jungen, Literaturkreise, unseren Chor und Sprachkurse an“, berichtete Mitbegründer Günter Junkers. Darüber hinaus veröffentlicht Nasch Dwor seit seiner Gründung viermal im Jahr die zweisprachige Zeitung „Echo“. „Unsere jüngste Autorin ist gerade einmal sieben Jahre alt“, so Junkers. Er kümmert sich ehrenamtlich um den Druck der Zeitung, deren Texte auf Deutsch und Russisch erscheinen.

Gerettete Lebensmittel

Während Junkers die zweisprachige Zeitung verteilte, verschenkte Ester Kampa von der Initiative „Enjoy the Food“ gerettete Möhren, Salate und Nektarinen: „Alles, was wir hier verschenken, haben wir von privaten Haushalten, Firmen oder dem Großhandel gerettet“. Die Organisation arbeitet landesweit und hat im ersten Jahr 315 Tonnen Lebensmittel vor der Mülltonne bewahrt. „Wir möchten so wenig wie möglich wegwerfen. Was der Mensch nicht mehr isst, bekommen Tiere. Es sei denn, es ist schimmelig.“

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Auch Diakoniepfarrer Hans Höroldt war zufrieden mit dem Fest. „Nicht nur Leverkusen, sondern auch Manfort ist bunt. Der Stadtteil verändert sich, und wir möchten alle Anwohner miteinbeziehen“, erklärte er. Oberbürgermeister Uwe Richrath appellierte in seiner Eröffnungsrede an den Zusammenhalt: „Manfort ist durch die breiten Straßen und Kreuzungen ein Stadtteil, der scheinbar nicht zusammengehört. Wir müssen zusammenarbeiten und zeigen, dass Manfort zusammensteht.“

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