FestivalJazztage locken mit Namen wie Gregory Porter und Stefanie Heinzmann
Leverkusen – Vom 4. bis 13. November werden sie gehen, die in diesem Jahr 37. Leverkusener Jazztage. Und was dazu aufgeboten wird, steht inzwischen nahezu fest und ist im Internet einsehbar. Unter der neuen Leitung von Fabian Stiens, der auch Eckhard Meszelinsky folgt, wird der Kurs einer Öffnung des Oberbegriffs Jazz für vielerlei populäre Stilrichtungen weiterverfolgt, so dass nicht nur eingefleischte Liebhaber improvisierter Musik in fest definierten Stilarten auf ihre Kosten kommen, sondern sich auch Freunde ganz populärer Klangfarben sich angesprochen fühlen können. Ein breiter Publikum soll angesprochen werden, damit sind die Jazztage auf Erfolgskurs.
Dass Gregory Porter, die weltweit beachtete neue Ikone eines zeitgemäßen Jazzgesangs wieder dabei sein wird, ist lange bekannt, wurden die Karten für sein Eröffnungskonzert des Festivals doch schon als ideales Weihnachtsgeschenk 2015 von den Veranstaltern beworben. Mit ihm im Doppelpack an diesem Freitagabend: Jacob Collier. Der Musiker und Vokalartist startete über Youtube seine Karriere mit ungewöhnlichen Interpretation von Stevie-Wonder-Hits.
Zur Bluesnacht am Samstag werden die Walter Trout Band und Popa Chubby aufgeboten, amerikanischer geht es nicht. Dass Candy Dulfer mit knappen Klamotten und kraftvollen Saxofon-Soli im Forum einheizt, gehört inzwischen zur Leverkusener Tradition. Mit ihr geht in der sonntäglichen „Groove Night“ die Schweizerin Stefanie Heinzmann an den Start, deren „Diggin’ In The Dirt“ ebenso die Charts stürmte wie gegenwärtig „In The End“ über die Radiosender geht.
Der Weltklasse-Gitarrist Al di Meola, auch so ein Wiederholungstäter, tritt schon unter dem Titel „Wiederkehr nach Leverkusen“ im Programm auf. Unter der Überschrift finden sich auch die Band von Bassist Stanley Clarke und das Instrumental-Ensemble „Filou“ aus dem Ruhrgebiet ein. Die Trommler in den Mittelpunkt stellt der Dienstagabend, an dem Billy Cobham mit Band reinhaut und die WDR Big Band ihren marokkanischen Gasttrommler Mokhtar Samba herausstellt.
Eine neue Jazzgeneration kommt am Mittwochabend, 9. November, zum Zuge, vertreten durch Lucky Chops, das Christian Scott Quintett und den texanischen Pianisten Robert Glasper. „Die Leichtigkeit des Seins“ verspricht Songwriter Gregor Meyle, der am Donnerstag das Forum füllen soll. Tags darauf sollen unter dem Titel „Made in Germany“ Andreas Kümmert und Max Mutzke es ihm gleichtun. „Incognito“, die Funkmaschine um Bluey Maunick, und „The Brand New Heavies“ kommen am Samstag, 11. November, als Acid-Jazz-Vertreter zu einer Tanzparty in den Terrassensaal.
Parallel lockt das Scala in Opladen allabendlich mit reizvollen Konzerten. Dabei sind unter anderem die norwegische Sängerin Silje Nergaard, Gitarrist David Knopfler (der einst mit Bruder Mark die „Dire Straits“ gründete), Quadro Nuevo, Lydie Auvray, Nils Wülker und Wolf Maahn. Wer bei dieser Vielfalt nichts findet, dem kann wohl mit keiner Art Jazz geholfen werden.