GutachterausschussImmobilien werden in Leverkusen immer teuer

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Wie sich die Neue Bahnstadt preislich entwickelt, können die Experten des Gutachterausschusses noch nicht sagen.

Wie sich die Neue Bahnstadt preislich entwickelt, können die Experten des Gutachterausschusses noch nicht sagen.

Leverkusen – Es wird teurer und knapper. Deshalb haben weniger Menschen gekauft, dafür aber mehr bezahlt: Mit den wenigen Worten lässt sich der Wohnungsmarkt in Leverkusen zusammenfassen. Nachdem schon 2017 die Menschen überall für Wohnraum mehr ausgeben mussten, hat sich diese Entwicklung auch im vergangenen Jahr fortgesetzt.

Die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen sind im Durchschnitt um 14 Prozent gestiegen, bei Neubauten lag die Teuerung sogar bei 19 Prozent. Bei Einfamilienhäusern und Bauland sieht es nicht viel anders aus. Die Preisanstiege sehen folgendermaßen aus: Sieben Prozent bei gebrauchten Einfamilienhäusern, vier Prozent bei den neuen Einfamilienhäusern und sieben Prozent bei den Baulandpreisen.

Menschen wollen investieren

„Die Verknappung ist da. Die Leute wollen investieren. Die Zinsen sind historisch niedrig. Das spielt alles zusammen“, sagt Jürgen Späker, Vorsitzender des Gutachterausschusses. Das Gremium wertet alle Kaufverträge von bebauten und unbebauten Grundstücken in Leverkusen aus.

1202 Kaufverträge haben Menschen im vergangenen Jahr für Wohnungen, Häuser und Grundstücke abgeschlossen. Das sind weniger als 2017. Da waren es 1232 Verkäufe. Obwohl die Käufer also weniger erworben haben, mussten sie trotzdem mehr dafür bezahlen. Der Umsatz stieg von 328 Millionen Euro im Jahr 2017 auf rund 382 Millionen Euro im vergangenen Jahr. 66 Prozent der Objekte ging an Menschen, die bereits in Leverkusen wohnen. 23 Prozent der Käufer kamen aus den Nachbargemeinden.

Traum schwer zu erfüllen

„Der Traum vieler ist immer noch ein Grundstück zu kaufen, einen Architekten zu beauftragen und dann um die eigene Immobilie herumgehen zu könne“, sagt Späker. Doch das wird immer schwieriger, weil es kaum noch verfügbares Bauland in der Stadt gebe. Und teuer ist es auch. Neue freistehende Einfamilienhäuser wechselten für 535000 bis 590000 Euro den Besitzer. Der Durchschnittspreis für eine neu Eigentumswohnung betrug 4100 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche in guter Wohnlage oder 3460 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche für die mittlere Lage. Bei wiederverkauften Eigentumswohnungen lag der Durchschnittspreis zwischen 625 Euro pro Quadratmeter in mehr als fünfgeschossigen Häusern in einfacher Lage bis zu 2975 Euro pro Quadratmeter bis zu fünf Geschossen in guter Wohnlage.

Beliebte Wohnlagen

„Besonders beliebt ist Schlebusch“, sagt Späker. Auch die Rheinlage in Hitdorf und die Opladener Ruhlach- und Lucassstraße erfreuen sich großer Beliebtheit. Günstiger sind dagegen Rheindorf Nord, Küppersteg und Manfort. Wie sich die Situation in der Neuen Bahnstadt entwickelt, können die Experten vom Gutachterausschuss noch nicht sagen. „An der Westseite entstehen ja gerade erst die Immobilien. Aber nicht wegzudiskutieren ist, dass die Häuser direkt an der Bahnlinie stehen. Und da fahren nun mal Züge“, sagt Michael Pier vom Gutachterausschuss. In zwei bis drei Jahren könne man da mehr sagen.

Für die Ostseite lässt sich aber zumindest schon eine Tendenz erkennen. Die Baulandpreise liegen bereits im oberen Durchschnitt. Wer sich über die Baulandpreise in Leverkusen informieren will, kann sie alle sehen bei dem Informationssystem der Gutachterausschüsse.

www.boris.nrw.de

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