Immer mehr Autos auf den Straßen

Es gibt immer mehr Autos in Leverkusen. Man sieht das zum Beispiel auf der Stixchesstraße. Dort behindern sich geparkte und fahrende Autos. Selbst wenn auf der Straße nicht viel los ist.
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Die Stadtverwaltung spricht sich regelmäßig für eine Mobilitätswende aus, die neuesten Zahlen machen dagegen deutlich, dass der Weg hin zu einer Stadt mit weniger Pkw-Verkehr immer schwerer wird, weil die Leverkusener ganz offensichtlich weiterhin zunehmend aufs Auto setzen.
Der Pkw-Bestand in Leverkusen hat zum Stichtag am 1. Januar 2020 stark zugelegt. Im Laufe des Jahres 2019 wuchs der Bestand um 2602 Pkw auf 92207 Stück, teilt die Stadtverwaltung auf Anfrage mit. Bei aktuell gut 166 500 Einwohnern, inklusive Menschen ohne Führerschein, Bettlägerigen und Säuglingen, bedeutet das, dass statistisch gesehen 100 Einwohner 56 Autos (2000: 47 Pkw) angemeldet haben. Oder anders: mehr als jeder zweite Leverkusener besitzt einen Pkw. Motorräder, Lkw und Trecker sind noch nicht eingerechnet. Die Steigerung 2019 war die größte Zunahme innerhalb eines Jahres seit 1987, so weit reichen die Tabellen des Landesamts für Statistik zurück.
Die zugelassenen Autos stehen die meiste Zeit auf der Straße, in der Garage oder auf einem Parkplatz. Laut dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) stehen Autos durchschnittlich von 24 Stunden 23 Stunden.
Über die tatsächlich gefahrenen Kilometer sagen die Zahlen der Zulassungsstatistik für sich noch nichts aus. Laut einer Erhebung des Kraftfahrtbundesamts auf der Basis von Kilometerständen, die bei Hauptuntersuchungen erhoben werden, fährt jeder Pkw im Durchschnitt jedes Jahr gut 14 000 Kilometer. Wenn das auch für die Leverkusener Autos zutrifft, macht das zusammen 1,29 Milliarden Kilometer oder: jedes Jahr über 32 000-mal um die Erde.
Die Zahlen beziehen sich auf die Zeit vor Corona. Ob sich durch die Krise daran etwas ändert, ist noch nicht heraus. Laut ihrer Pressesprecherin verzeichnete die Wupsi Ende März nur noch 30 Prozent des üblichen Fahrgastaufkommens, inzwischen liegt die Quote bei etwa 60 Prozent. Klar ist: Ein Teil der bei der Wupsi weggebliebenen Fahrgäste dürften aus Angst aufs Auto umgestiegen sein.