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ImmobilienmarktPreise für Häuser in Leverkusen steigen ungebremst weiter

Lesezeit 3 Minuten
Ein Wohngebäude Henkelmännchenplatz ist in Bau.

Auch am Henkelmännchenplatz in Opladen wurde im vergangenen Jahr gebaut. 

Häuser und Grundstücke wurden in Leverkusen 2022 deutlich teurer.  Der Preis für neue Eigentumswohnungen stieg nicht so stark.

Auch 2022 sind die Preise für Immobilien in Leverkusen deutlich gestiegen. Das teilt der Gutachterausschuss für Grundstückswerte am Mittwoch mit. Der Preisanstieg weit über dem Niveau der Inflation gelte für fast alle Teilmärkte, heißt es in der Mitteilung. Allerdings ist die Zahl der Kaufverträge wegen der deutlich gestiegenen Zinsen für Immobiliendarlehen kräftig gesunken.

Die Preise für Eigentumswohnungen sind demnach im vergangenen Jahr im Durchschnitt zwischen 13 Prozent für gebrauchte Eigentumswohnungen und zwei Prozent für Neubauten gestiegen. Der Preisanstieg für Neubauten lag damit deutlich unter der Inflationsrate. Bei den gebrauchten Einfamilienhäusern betrug der Preisanstieg rund 14 Prozent.

Auch die Baulandpreise sind gestiegen. Sowohl die Bauflächen für Ein- und Zweifamilienhäuser als auch die Bauflächen für den Geschosswohnungsbau und gemischt genutzte Bauten wurden um etwa zehn Prozent teurer. Die Zahl der Kaufverträge insgesamt ging gegenüber dem Vorjahr um fast ein Viertel zurück (23 Prozent). In absoluten Zahlen: 958 Kauffälle gegenüber 1238 im Jahr zuvor. Fast zwei Drittel der verkauften Objekte haben Ortsansässige erworben (63 Prozent). 26 Prozent der Käufer kommen aus den Nachbargemeinden Leverkusens, elf Prozent von weiter her.

Im Fünfjahresvergleich 2017 - 2022 nahmen die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen am kräftigsten zu: um 88 Prozent. Der Anstieg bei gebrauchten Einfamilienhäusern betrug in diesem Zeitraum 69 Prozent, der für Bauplätze von Einfamilienhäusern 53 Prozent. Die Preisentwicklung im Einzelnen:

Einfamilienhäuser

Mit 296 Kauffällen (Vorjahr: 341 Fälle) ist die Zahl der verkauften Einfamilienhäuser im Jahr 2022 gegenüber dem Jahr 2021 um 13 Prozent gefallen. Gebrauchte Einfamilienhäuser wurden im Durchschnitt circa 14 Prozent teurer. Verkäufe von neuen Einfamilienhäusern wurden dagegen im Jahr 2022 nur in einem Einzelfall getätigt.

Eigentumswohnungen

Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Kauffälle und der Geldumsatz um fast ein Viertel (23 Prozent) zurück. Dies ist im Wesentlichen auf fehlende Neubauten zurückzuführen. Bei den Altbauten unter den Eigentumswohnungen war der Rückgang mit acht Prozent deutlich geringer. Der Durchschnittspreis für eine neue Eigentumswohnung betrug 5040 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche in einer guten Wohnlage, 4310 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche in einer mittleren Lage.

Die Preise lagen damit nur um rund zwei Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Für wiederverkaufte Eigentumswohnungen betrugen die durchschnittlichen Preise zwischen 1570 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche für Eigentumswohnungen in mehr als fünfgeschossigen Wohnanlagen aus den Baujahren 1960-1975 in einfacher Wohnlage und 4410 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche für Eigentumswohnungen in bis zu fünfgeschossigen Wohnanlagen, Baujahr 2015, in guter Wohnlage. Im Durchschnitt lagen die Preise bei den Wiederverkäufen etwa 13 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.

Bauflächen für Ein- und Zweifamilienhäuser

Sowohl die Anzahl der Kauffälle (17 Fälle, Vorjahr 31) als auch der Geld- und Flächenumsatz haben sich im Vergleich zum Vorjahr fast halbiert. Die Preise dagegen sind mit zehn Prozent Plus weiter deutlich gestiegen.

Bauflächen für den Geschosswohnungsbau und gemischt genutzte Bauten

Mit acht (Vorjahr 16) Fällen wurden wieder nur sehr wenige Bauflächen für den Geschosswohnungsbau und gemischt genutzte Bauten veräußert. Der Marktanteil der Bauflächen für den Geschosswohnungsbau und gemischt genutzte Bauten in Leverkusen ist somit weiterhin unbedeutend. Allerdings sind die Preise um etwa zehn Prozent gestiegen.

Bauflächen in Kerngebieten

Die Bodenrichtwerte in den Innenstadtlagen blieben unverändert. Diese liegen im Bereich der Wiesdorfer Fußgängerzone zwischen 500 und 1300 Euro pro Quadratmeter, in Opladen bei 800 pro Quadratmeter und in Schlebusch bei 600 Euro pro Quadratmeter.

Bebaute Flächen im Außenbereich

Erstmalig im Jahr 2021 wurde ein Bodenrichtwert für bebaute Flächen im Außenbereich beschlossen. Dieser gilt für das gesamte Stadtgebiet und liegt bei jetzt 280 Euro pro Quadratmeter und damit 20 Euro höher als im Jahr 2021. 

Die Datengrundlage für den Grundstücksmarktbericht 2022 sind alle in Leverkusen getätigten Kaufverträge für bebaute und unbebaute Flächen im Jahr 2022. Der Bericht spiegelt daher das tatsächliche Marktgeschehen in der Stadt wider.