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Kirmesplatz in LeverkusenWas statt Autos in Manforts Mitte gehört

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Tanja Deiters (Mitte, mit Bild in der Hand) sammelt auf dem Kirmesplatz die Ideen von Bürgerinnen und Bürgern aus Manfort. 

Leverkusen – Es bewegt sich etwas im Stadtbezirk I. Ein erstes Ziel hat die Bürgerinitiative Bahnhof Manfort nach jahrelangen Bemühung erreicht: Der Bahnhof ist jetzt nach dem Stadtteil benannt, in dem er liegt, und heißt nicht mehr Leverkusen-Schlebusch.Damit soll es allerdings nicht aufhören.

Am Samstag hat Quartiersmanagerin Tanja Deiters gemeinsam mit Bezirksbürgermeisterin Michaela Di Padova und Vertretern von SPD, FDP und den Grünen die Bürger eingeladen, um sie an der Neugestaltung ihres Stadtteils mitwirken zu lassen. Zentrales Thema: der Kirmesplatz. Der aktuell als Parkplatz genutzte Bereich soll ein neues Aussehen und eine neue Funktion bekommen.

An Biertischen und mit bereitgelegten Papieren und Stiften wurde angeregt diskutiert, Ideen entstanden und wurden teilweise auch wieder verworfen. Eines der Hauptthemen: die Parkplätze. Könnten jene, die verloren gehen, kompensiert werden, ohne weitere Grünflächen zu betonieren? Das war für alle ein Ausschlusskriterium. Ein weiteres Zubetonieren dürfe es nicht geben.

Vielleicht sogar wieder ein Markt?

Auch über eine Wiederauferstehung des Marktplatzes, der sich dort einst befand, wurde angeregt diskutiert. Es gab sogar schon zahlreiche Ideen, wie ein Marktplatz kulturübergreifend genutzt werden könnte. Manfort gilt als Stadtteil mit Einwohnern aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Nach einer guten Stunde entschied man sich für einen Schnitt und verlegte die Runde ins Nachbarschaftsbüro um bei Kaffee und Kuchen noch ein wenig weiterzuplanen. Die Ideen werden in die weiteren Schritte Quartiersmanagerin einfließen.

Die Runde am Samstag ist der zweite Anlauf, den Kirmesplatz umzugestalten. Ein erster Antrag der SPD in diese Richtung versandete im Nirgendwo. Ein erneuter Versuch der SPD-Fraktion vor einem halben Jahr wurde dann positiv beschieden. Allerdings bremste Corona die bereits angelaufene Arbeit zwischen Bahnhof und Umgebung aus. Es wurde komplizierter.

Defekte Straßenbeleuchtung

Im Herbst dann trafen sich Politiker der Bezirksvertretung I mit Bürgermeisterin Michaela Di Padova zu einem Ortstermin am alten Kirmesplatz, um die Lage zu sondieren und sich von der Stadtverwaltung beraten zu lassen. Schon damals vertrat Quartiersmanagerin Deiters vom Diakonischen Werk Bürgerinnen und Bürger mitihren Ideen. Der Ortstermin trug bereits erste Früchte: Wie von den Anwohnern gewünscht, wurde defekte Straßenbeleuchtung wieder in Gang gesetzt.

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Die neue Ausrichtung des Platzes integriert sich nahtlos in einen weiteren Plan, der für Manfort bereits auf den Weg gebracht wurde, nämlich den Masterplan Leverkusen-Manfort, „GLIM – Gemeinsam Leben in Manfort“, den das Diakonische Werk in Auftrag gegeben hat. Ziel ist es, am Image des Stadtteils zu arbeiten. Auch in diesen Masterplan, der online auf der Seite der Diakonie zu sehen ist, flossen Ideen der Anwohner ein, die in Workshops gemeinsam entwickelt wurden. Sie sollen dazu beitragen, aus dem von der Gustav-Heinemann-Straße zerschnittenen Stadtteil wieder einen lebenswerteren Platz zu machen. Den Kirmesplatz kann die Diakonie nun aus dieser Liste streichen. Dessen Wandel ist zumindest auf den Weg gebracht.