„Falsche Polizisten“Betrugsnetz aus Türkei führt nach Köln und Leverkusen

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Köln/Leverkusen – Eine Spur bei einem Betrugsnetz mit „falschen Polizisten“, die Seniorinnen und Senioren angerufen haben, führt auch nach Köln und Leverkusen. Vorausgegangen war die Schließung mehrerer Call-Center im türkischen Izmir durch Ermittlungsbehörden sowie die Festnahme von 33 Tatverdächtigen am 3. Dezember.
Wie die Polizei am Dienstag bestätigt, hätten Ermittler des Kriminalkommissariats 25 unter den festgenommen Tatverdächtigen zwei Hintermänner hier ansässiger Abholer erkannt. Es handelt sich um zwei 30 und 27 Jahre alte Männer. Für die beiden waren unter anderem vier in Köln-Kalk lebende Iraker im Alter von 21 bis 23 Jahren tätig. Sie sind laut Polizei verantwortlich für sechs Betrugstaten in Köln und Leverkusen.
Mehr Straftaten im weiteren Umkreis
Weitere Betrugstaten dieser Art konnten ihnen in Bonn, Gevelsberg, Neuss, Heidelberg und Mönchengladbach zwischen Dezember 2019 und März 2020 nachgewiesen werden.
Am Wochenende (4. bis 6. Dezember) nach dem Schlag gegen die türkischen Callcenter ist bei der Polizei Köln kein Hinweis zu Anrufen "falscher Polizeibeamter" eingegangen. Vorher waren es in Köln und Leverkusen durchschnittlich 30 solcher Anrufe täglich.
Das LG Köln verurteilte die jungen Männer zu Haftstrafen zwischen vier und sechs Jahren. Alleine diese Gruppe hat nachweislich Geld und Edelmetall im Wert von mehr als 700.000 Euro bei Seniorinnen und Senioren abgeholt. Von der Beute fehlt bis heute jede Spur. Einige weitere Taten blieben im Versuchsstadium stecken. (aga)