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Konzerthalle auf dem Eumuco-GeländeVerkehr und Lärm bereiten Investoren noch Sorgen

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Die frühere Eumuco-Halle in Manfort gehört seit dem 2. Februar der Familie Esen aus Köln-Mülheim.

Leverkusen – Die alte Eumuco-Halle würde sich ganz gut als Konzerthaus machen. Das finden nicht nur Sahin und Cemil Esen, die vier bis fünf Millionen Euro in den Bau an der Josefstraße stecken wollen. Das finden auch viele Politiker, die den Plan am Montagabend in der Bezirksvertretung I besprachen, die sich auch mit der Entwicklung in Manfort befasst. Dort zeigten die beiden Unternehmer aus Köln-Mülheim, wie die Halle aussehen könnte, die ebenso für Familienfeste und Messen passen soll wie für Konzertbetrieb mit bis zu 3000 Besuchern – einmal im Monat.

Letzteres könnte aus zweierlei Gründen ein Problem werden: Das Gewerbegebiet im Westen des Manforter Innovationsparks hat keine gute Verkehrsanbindung. Und es fehlen Parkplätze. Rund 180 könnten die Esens direkt auf dem rund 13.000 Quadratmeter großen Grundstück einrichten, auf dem die Halle steht. Nach gängigen Formeln, die aus am Montag nicht weiter erläuterten Gründen einen Parkplatz für jeweils gut acht Konzertbesucher vorsehen, müssten die Betreiber weitere 30 in der Nachbarschaft anbieten. Dort haben Bauhaus und Metro große Kundenparkplätze. Darüber solle noch gesprochen werden, kündigte Sahin Esen an. Geschehen sei das allerdings noch nicht.

Verbindungsstraße würde Lage entspannen

An der schlechten Verkehrsanbindung kann Esen nichts ändern. Das wäre Sache der Stadt – und die könnte sich der Sache ruhig einmal annehmen, forderte zum Beispiel Erhard Schoofs von der Bürgerliste: Eine Verbindungsstraße in den benachbarten Innovationspark sei seit Jahren vorgesehen und würde die Lage entspannen. Dafür müsste allerdings die nahe Syltstraße erhalten bleiben. Aber ob es die Parallele zur Autobahn 3 noch gibt, wenn die Fernstraße mal verbreitert ist, weiß niemand.

Dazu kommt, dass der Bereich womöglich mal Umweltzone wird, was erhebliche Folgen hätte, sagte Rüdiger Scholz, CDU: An der Gustav-Heinemann-Straße werden immer wieder die Stickoxid-Grenzwerte überschritten; die Gegend gilt als der neuralgischste Punkt in der Stadt, wenn es um schmutzige Luft geht. Einschränkungen des Autoverkehrs sind zu erwarten. Wie sie aussehen werden, kann derzeit aber niemand absehen.

Auch die Esens wissen das. Ebenso ist ihnen klar, dass neben dem Verkehrslärm auch die Geräuschkulisse aus der Halle ein Thema ist, „das sorgfältig geprüft werden muss“, sagte Sahin Esen. Entsprechende Gutachten würden 50 bis 100.000 Euro kosten. Indes fühlte er sich von den Bezirksvertretern bestärkt, mit der Planung weiter zu machen. Jonas Berghaus etwa sagte: „So etwas passt in unsere industriell geprägte Stadt.“ Der SPD-Mann sieht in der Veranstaltungshalle auch keine Konkurrenz zum Forum, zum Scala in Opladen oder zur Ostermann-Arena. Auch Erhard Schoofs sähe es gern, wenn die beiden Türken, die in Köln ein Hotel betreiben und zwei Apartmenthäuser der Stadt als Flüchtlingsunterkunft vermieten, weiterplanen: „So etwas würde uns bereichern.“