Der Arbeitgeber-Vertreter Andreas Tressin wählt harte Worte.
„Völlig überzogen“Leverkusener Arbeitgeber-Vertreter hat kein Verständnis für Bahnstreik

Andreas Tressin (Archivbild).
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Andreas Tressin, Geschäftsführer der Unternehmerschaft Rhein-Wupper sowie des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektroindustrie Rhein-Wupper, übt scharfe Kritik am seit Mittwoch laufenden Sechs-Tage-Streik der Gewerkschaft der Lokführer (GDL). „Die Streikmaßnahmen sind völlig überzogen, da ist ganz offensichtlich etwas völlig aus der Balance geraten“, lässt er sich zitieren. Er habe für die Streikaktionen „überhaupt kein Verständnis“.
Die Unternehmen und die Bevölkerung dürften seiner Meinung nach nicht „in Geiselhaft genommen werden für Forderungen, die in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation des Landes und der Bahn nicht ansatzweise zielführend und umsetzbar“ seien. Funktionseliten würden mit gezielten Arbeitsverweigerungen unverhältnismäßig große Störungen des Allgemeinwohls hervorrufen.
Tressin beruft sich auf nicht genannte Wirtschaftsexperten, die den gemeinwirtschaftlichen Schaden des Streiks auf bis zu einer Milliarde Euro beziffern sollen. Die Gewerkschaft setzte „das scharfe Schwert des Streikrechts nach Belieben“ ein. Dabei gefährde die Gewerkschaft nicht nur die Akzeptanz dieses Rechts, sondern auch den Imageschaden des Wirtschaftsstandorts, wenn sie die Richtigkeit für wirtschaftliche Zusammenhänge in Anspruch nehme und Verhandlungen verweigere. Andreas Tressin fordert Regelungen, die ein Schlichtungsverfahren vor Arbeitskampfmaßnahmen vorsähen. (nip)