Wer einen Wasserzähler am Gartenhahn anbringt, kann Gebühren sparen. Ein Bergisch Neukirchener hat damit schlechte Erfahrungen gemacht.
GartenbewässerungLeverkusener ärgert sich über Stadtverwaltung

Wasserzähler zur Gartenbewässerung in einem Leverkusener Haus.
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„Ich bin ein enttäuschter Bürger“, sagt Wolfgang M. Der Name ist geändert, weil er keinen Ärger mehr mit der Stadt haben möchte. „Davon hatte ich schon genug.“ Als er kürzlich den Artikel im „Leverkusener Anzeiger“ über die Möglichkeit der reduzierten Abwassergebühr für Gartenbewässerung las, musste er seinem Ärger Luft machen.
Der 75-Jährige wohnt in Bergisch Neukirchen, hat ein 18.000 Quadratmeter großes Grundstück und ein Herz für Pferde und Pflanzen. In Kooperation mit dem Naturgut Ophoven hat er hier bereits alte Obstsorten angebaut, die vom Aussterben bedroht sind. Das alles braucht viel Wasser. Deswegen hat er sich schon vor Jahren auf den Weg gemacht, die Abwassergebühr dafür einzusparen.
Einmal habe ich eine ganze Gießperiode auf eine Antwort gewartet
Zunächst habe er nach telefonischer Abstimmung mit den TBL zwei Zähler im Internet bestellt und angebracht. Die allerdings wurden nicht akzeptiert, als nächstes versuchte M. es mit einem größeren, verplompten Gerät aus dem Baumarkt. „Dann bekam ich die Ansage, ich müsste einen Zähler fest in der Wasserleitung verbauen, der nicht herauszunehmen ist“, sagt der Rentner. Auch das hat sein Schwiegersohn noch gemacht, der Zähler ist noch heute im Keller des Wohnhauses zu sehen. „Den wieder auszubauen, würde mich ja noch einmal Geld kosten.“
Der Rentner schickte Fotos, meldete Zählerstände, alles erfolglos. „Einmal habe ich eine ganze Gießperiode auf eine Antwort gewartet.“ Zwischenzeitlich war auch der Termin für den ursprünglichen Antrag abgelaufen. Die Stadtverwaltung gibt auf Nachfrage an, dass aktuell viele Anträge eintreffen und damit unglücklich auf die Urlaubszeit fallen. Daher sei mit einer Bearbeitungszeit von vier bis fünf Wochen zu rechnen.
Der Bergisch Neukirchener war eher vier bis fünf Jahre mit dem Thema beschäftigt. Selbst einen Kostenvoranschlag bei einem örtlichen Installateur hat er eingeholt, der wollte aber 900 Euro für einen professionellen Wasserzähler. „Das kriege ich ja nie wieder rein.“ Dann hat der er aufgegeben, „irgendwann während Corona.“ Nun gießt er nur noch die Blumen vor dem Haus. „Es ist alles richtig, was in dem Artikel steht“, betont er. Er will auch niemanden davon abhalten, sein Glück zu versuchen. „Aber es dauert“. Zumindest in seinem Fall.