Kontingente sollen steigenLeverkusener Hausärzte impfen mit 26 Dosen pro Woche

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Eine Dosis Impfstoff ist schon an den Mann oder an die Frau gebracht.

Leverkusen – Seit Ostern ist die Impfkampagne deutlich breiter aufgestellt: Nun impfen auch Hausärztinnen und -ärzte in Leverkusen mit. Knapp 70 bis 80 Prozent aller Praxen hätten sich gemeldet, erklärt Dr. Thomas Eusterholz, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Leverkusen. Sie erhalten in dieser Woche 26 Impfdosen pro Arzt, in Gemeinschaftspraxen können es also deutlich mehr sein.

Der Umfang soll sich steigern: Bereits nächste Woche rechnet Eusterholz mit der doppelten Menge. Ende April solle es dann mehr Impfstoff in den Praxen geben als beispielsweise im Erholungshaus, prognostiziert er: „Das Impfen geht dann deutlich schneller vorwärts.“

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Jetzt, da die Hausärzteschaft in die Impfkampagne mit einbezogen wird, können auch Grenzfälle anders angegangen werden. Begleitpersonen, pflegende Angehörige und Pflegefälle oder Jüngere mit einem höheren Risiko nennt Thomas Eusterholz als Beispiel. Viele Themen und viele Fälle auf der Kippe seien „nicht richtig gelöst“, sagt der Augenarzt. Es sei ein Punkt erreicht, an dem der Gesetzgeber nicht mehr weiterkomme. „Die Bandbreite kann nur der behandelnde Arzt entscheiden.“ So empfiehlt er zum Beispiel Personen, die Angehörige pflegen, sich an die Hausärztin oder den -arzt zu wenden, um mitgeimpft zu werden.

Alles zum Thema Karl Lauterbach

Wirkweise von Astrazeneca nochmals betont

Dass Politiker Karl Lauterbach am Dienstag im Erholungshaus in Wiesdorf mitgeimpft hatte, sieht Eusterholz positiv: Er sehe Lauterbach als „überparteilich“ an, es sei wichtig, dass Politiker sich „auf niedrigere Level“ begeben. Umgekehrt würden so die Menschen sehen: „Politiker sind auch nur Menschen.“

Da Lauterbach als Impfarzt tätig war, wurde er auch geimpft – und zwar mit Astrazeneca. Auf Twitter trommelte der Politiker noch mal für den Impfstoff: „Es ist ein hochwirksamer Impfstoff, schwere Nebenwirkungen sind sehr rar.“ Auch Thomas Eusterholz weist darauf hin, dass die Europäische Arzneimittelagentur jüngst noch mal die Wirkung von Astrazeneca bestätigt hat. Die Reserviertheit in der Bevölkerung berietet ihm Sorge, „die Ablehnung ist sportlich“, bedauert er.

Was ihn darüber hinaus beunruhigt: Es häuften sich Sonderwünsche von Bürgerinnen und Bürgern. Dass Leute beispielsweise den zweiten Impftermin verschieben möchten, weil sie in Urlaub fahren möchten. Es gebe gerade einen „Urlaubsdrift“, so Eusterholz, „das häuft sich zurzeit massiv“.

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