Der WochenrückblickWie Politiker entschlossen handeln, ohne wirklich etwas zu tun

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Der Radweg am Mühlengraben

Leverkusen – Entschlossen handeln, ohne wirklich etwas zu tun. Das ist in der Politik zurzeit so sehr gefragt wie kaum einmal zuvor. Anschein erwecken ist schon mal ganz gut, es ist schließlich die Performance, die zählt. Da tut es hin und wieder gut, etwas Aussichtsloses zu verlangen, was der eigenen Klientel gefallen wird und an anderen scheitert.

Die Bürgerliste in Leverkusen ist da geübt drin, Opladen Plus ohnehin, aber andere können das auch. Und es gibt ja auch bundesweit agierende Parteien, die sich die Selbststilisierung als Opfer als alternatives Markenzeichen auserkoren haben. Für Zuschauer ist das mitunter ermüdend, auf handfeste Ergebnisse zu warten, ist meist enttäuschend.

Lauter Verhinderer

Diese Woche – passend zum Ramsch-Freitag/Black Friday – aus- und wieder eingepackt: der Radweg am Mühlengraben als Zweirad-Rennpiste, bitte nur asphaltiert, so fordert es eine Mehrheit im Stadtbezirk. Dass dies mit Gesetzesvorschriften kollidiert, dass selbst die Radfahrer-Lobby das für falsch hält – geschenkt, das sind die bösen Bürokraten schuld. Beim Umbau des Rheindorfer Platzes wie auch bei der Busspur in Schlebusch sind die uneinsichtigen Anlieger schuld – man hätte den Bürgern hier und der Umwelt da so viel Gutes zu tun können, aber leider . . .

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