„Sexting“und „Cybergrooming“Auf diese Gefahren stoßen Kinder und Jugendliche im Netz

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Eine junge Frau tippt auf einemSmartphone eine Nachricht mit dem Text „Hi du“.

„Sexting“: Das Verschicken sexueller Inhalte birgt Gefahren, insbesondere für Kinder und Jugendliche.

Am Aktionstag „Safer Internet Day“ machen Leverkusener Institutionen auf sexuelle Gewalt und digitale Grenzverletzungen im Internet aufmerksam.

„Let's talk about porno“ lautet das Motto des diesjährigen, weltweiten Aktionstags „Safer Internet Day“. Auch in Leverkusen stand am Dienstag das Thema Pornografie im Netz in Fokus. Unter anderem informierten die Polizei Köln, die Landespräventionsstelle gegen Gewalt und Cybergewalt an Schulen in Nordrhein-Westfalen und die Eco-Beschwerdestelle in einem Webinar über sexuelle Gewalt und digitale Grenzverletzungen bei Kindern und Jugendlichen.

Insbesondere nahmen die Expertinnen und Experten vor etwa 100 Zuhörenden, darunter Lehrkräfte, Eltern und ältere Jugendliche, das Phänomen „Sexting“ in den Fokus. Sexting, eine Komposition aus den Wörtern „Sex“ und „Texting“ (Englisch für das digitale Verschicken von Text-, Bild- und Videonachrichten) sei derzeit eines der häufigsten Schlagworte, das bei Beschwerdestellen und Polizei auflaufen würde.

Oft angefangen mit einvernehmlichen Chats zwischen Kindern und Jugendlichen können diese Nachrichten dann zum Risiko werden, wenn sie an Menschen geraten, die sie nicht sehen sollen oder wollen. Allein das Empfangen sexueller Inhalte könne als Besitz kinderpornografischen Materials bewertet werden – das sei eine Straftat, so Vanessa Haslop von der Polizei Köln. Welche Wege Betroffene gehen können, wie Eltern ihre Kinder vor sexueller Gewalt im Internet schützen können und wie Lehrerinnen und Lehrer reagieren sollten, machte die Runde außerdem zum Thema.

Leverkusen: Kinderschutzbund warnt vor „Cybergrooming“

Auch der Leverkusener Ortsverein des Kinderschutzbundes nahm den Aktionstag zum Anlass, um auf Gefahren im Internet hinzuweisen. Dabei fokussierten sie sich vor allem auf das sogenannte „Cybergrooming“. Bei „Grooming“ handelt es sich laut Bundeskriminalamt um das gezielte Ansprechen von Kindern, um sexuellen Kontakt anzubahnen. Die Anbahnung finde hauptsächlich in Chaträumen und sozialen Netzwerken statt. „Eine Form der sexualisierten Gewalt, die leider viel zu wenigen Menschen bekannt ist“, so Joachim Türk, Vizepräsident des Kinderschutzbunds.

„Dabei passiert es täglich vielfach in deutschen Kinderzimmern: Erwachsene geben sich in Online-Games oder auf Social-Media-Plattformen als Gleichaltrige aus.“ Es komme unter anderem zum Austausch von Fotos, nicht selten aber auch zu Treffen, die in Formen sexualisierter Gewalt enden können. Um über Cybergrooming sowie die Strategien von Tätern aufzuklären, hat der Kinderschutzbund in Zusammenarbeit mit der Plattform „Internet-ABC“ ein umfangreiches Materialpaket zusammengestellt. 

Fachtag zum Thema „Pornokonsum von Jungen“

Das Phänomen der steigenden Verbreitung von pornografischem Material unter jungen Leuten nehmen auch die Bergische Krankenkasse und die Mediensuchtprävention NRW zum Anlass für einen Fachtag. Am 18. März 2024 informieren Fachleute in der Bayarena-Lounge von 10 bis 17 Uhr unter dem Titel „Pornokonsum von Jungen“ zu dem Thema, stellen Forschungsergebnisse vor und geben Hilfestellungen zur Prävention an die Hand. 

Um darüber hinaus Erziehungsberechtigte gezielter unterstützen zu können, folgt am 14. Mai 2024 ein Online-Elternabend zum Umgang mit dem sensiblen Thema. Die Anmeldung zu den Events ist über die Website bergische-krankenkasse.de/events möglich. 

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