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Erste HilfeViele Kinder können kein Telefon bedienen

Lesezeit 2 Minuten

Stefanie Perronge mit den neuen Plüschbären, die die Mini-Helden-Ausbildung mitfinanzieren sollen.

Leverkusen – Mehr als 400 „Mini-Helden“ gibt es mittlerweile in Leverkusen. Seit einem Jahr bilden die Malteser an Kitas in der Stadt Vorschulkinder aus – darin, wie sie im Notfall helfen und Hilfe rufen können. Erste-Hilfe-Ausbilderin Stefanie Perronge hat bei ihren Besuchen in bisher 27 Kitas festgestellt, dass vielen Kindern dazu bereits eine elementare Fähigkeit fehlt: Das Wissen, wie man ein Telefon benutzt.

Kinder halten Telefon nicht ans Ohr

„Viele Kinder wissen nicht, dass man ein Telefon an Mund und Ohr hält“, berichtet Perronge. Stattdessen würden sie auch ein Festnetztelefon vor den Mund halten – so, wie sie von den Eltern das Handy hingehalten bekommen, wenn die Oma anruft und der Lautsprecher an ist. Oder, sie wissen gar nicht, was ein Festnetztelefon ist, weil es im Haushalt keines mehr gibt. „Wenn die Handys der Eltern die einzigen Telefone im Haus sind und diese für die Kinder unerreichbar hoch gelegt werden, damit sie darauf keine Spiele spielen, wird es schwierig, wenn Kinder in die Situation kommen, einen Notruf absetzen zu müssen“, warnt die Erste-Hilfe-Ausbilderin.

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Telefonieren lernen – das ist aber erst der letzte Schritt der dreiteiligen Mini-Helden-Ausbildung, die die Leverkusener Malteser selbst konzipiert haben. „Die ist in dieser Form auch bundesweit einzigartig“, berichtet Kreisgeschäftsführer Tim Feister stolz. Jeweils acht bis zwölf Vorschulkinder unterrichtet Perronge an drei Tagen für jeweils eine Stunde spielerisch: Trost spenden, Pflaster kleben, das Notruf-Lied lernen und schließlich selbst die 112 wählen. Immer mit dabei: Der braune Bär mit roten Superhelden-Umhang, den die Kinder gar nicht mehr gehen lassen wollen – und den es deswegen nun auch zum Kauf gibt.

Auswirkungen auf das Umfeld

„Wir merken, dass das Auswirkungen auf das ganze Umfeld hat“, sagt Perronge. Kinder erzählen ihren Eltern und Großeltern davon, das gerne getragene Mini-Helden-Shirt macht viele darauf aufmerksam, mal über ihren eigenen Stand in Sachen Erste Hilfe nachzudenken.