Leverkusener FDP-Mann Friedrich Busch ist besorgt und stellt Fragen an das Polizeipräsidium.
Nach großer RazziaHat Leverkusen ein wachsendes Problem mit Drogenkriminalität?

Auch Kokain wurde bei der Razzia gefunden
Copyright: dpa
50 Polizistinnen und Polizisten haben am 6. Juli eine große Drogenrazzia in vier Leverkusener Stadtteilen durchgeführt. „Diese Aktion in unserer Stadt hat eine große Aufmerksamkeit hervorgerufen, wie wir aus Gesprächen mit Bürgern und Bürgerinnen festgestellt haben“, stellt Friedrich Busch fest, der daraufhin bei der Polizei noch einmal genauer nachfragte: Gibt es ein wachsendes Drogenproblem in Leverkusen?
Die Ergebnisse der Razzia wurden bereits kommuniziert: In Opladen, Rheindorf, Küppersteg und Steinbüchel wurden mehr als 40 Personen überprüft. Zwei gesuchte Personen wurden mit Haftbefehl festgenommen, gegen zwölf wurden Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgenommen.
Marihuana, Kokain, Amphetamine
Bei einem 20-Jährigen an der Opladener Friedrich-List-Straße wurden 65 Gramm Marihuana, zehn Gramm Kokain, Amphetamine, verschreibungspflichtige Potenzmittel, Pfefferspray und ein Messer gefunden. In seiner Leichlinger Wohnungen stellten die Polizisten zudem 65 Gramm Marihuana, 16 Ecstasy-Tabletten, vier Tabletten Benzoide, ein halbes Gramm Kokain, 23 LSD-Tabletten, vier Ampullen Testosteron, 19 Einheiten Morphin, sechs Einheiten Ritalin, sechs Rezepte für Codein und Testosteron sicher.
Kokain und Marihuana fanden die Beamten bei der Kontrolle eines 32-Jährigen an der Netzestraße, der schon wegen Eigentumsdelikte bekannt war. Er wehrte sich und verletzte dabei einen Beamten leicht. Ein Diensthund fand zudem Drogenreste in einem Bunker in der Nähe. Am Bahnhof in Küppersteg kontrollierten die Einsatzkräfte einen 36-Jährigen, der mit Haftbefehl gesucht wurde. Bei zwei weiteren Männern fanden die Beamten Heroinsteinchen.
An der Hermann-Hesse-Straße nahmen sie zudem eine Anzeige gegen einen 43-Jährigen auf, der ohne gültige Fahrerlaubnis gefahren war. Sie ordneten zudem eine Blutprobe an. In der Wohnung fand der Drogenspürhund etwa 25 Gramm Heroin.
Um es gleich deutlich zu sagen, aus Sicht der Polizei Köln ist in der Stadt Leverkusen keine signifikante Negativentwicklung im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität festzustellen.
Trotz dieser beachtlichen Ausbeute beruhigt der leitende Polizeidirektor Martin Lotz: „Um es gleich deutlich zu sagen, aus Sicht der Polizei Köln ist in der Stadt Leverkusen keine signifikante Negativentwicklung im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität festzustellen.“ Für die Großkontrolle habe es einige Hinweise gegeben, denen die Polizei pflichtgemäß nachgegangen ist. „Dies ist nicht ungewöhnlich und führt nicht automatisch zu der Annahme einer Delikthäufung.“ Die Polizei sei bemüht, Entwicklungen frühzeitig festzustellen und mit den entsprechenden Maßnahmen entgegenzusteuern.
Gerade in Bezug auf Drogenkriminalität sei die Polizei auch auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, ergänzt Lotz und fordert alle Bürger auf, bei verdächtigen Feststellungen umgehend den Notruf 110 zu informieren. „Darüber hinaus darf ich lhnen versichern, dass die Polizei Köln die Entwicklung der Betäubungsmittelkriminalität und somit auch die Sicherheit der Stadt Leverkusen weiter im Blick hat“, schließt Lotz.