ErkältungszeitHier können Sie in Leverkusen Blut spenden – DRK beurteilt derzeitige Lage

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Blutkonserven werden im Kühlraum vom Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gelagert.

Zuletzt wurde das DRK auch gefragt, ob man Blut für Menschen in Israel spenden könne.

Blutspenden werden auch in Leverkusen immer gebraucht.

Moritz Kistler stellt gleich zu Beginn des Gesprächs klar: „Wir haben keinen Blutnotstand.“ Kistler ist seit Kurzem Referent der Spendeorganisation des Blutspendediensts West beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) und damit zuständig für Köln, den Rhein-Sieg-Kreis und Leverkusen. Der Blutspendedienst hatte zuletzt aufgerufen, in der Erkältungszeit Blut zu spenden.

„Die Tage werden kürzer, der Herbst ist da und damit für viele auch die Erkältungszeit. Doch Blutspenden werden auch jetzt dringend gebraucht“, heißt es im Aufruf. Dass die Erkältungszeit durchaus Auswirkungen auf die Blutreserven haben kann, hat Kistler nach eigenen Angaben im Frühjahr erlebt. „In der Grippewelle wurde es schon ein bisschen eng“, sagt er, auch wenn man davon derzeit entfernt sei.

Leverkusen: DRK vom Hochwasser stark betroffen

Trotzdem sei es grundsätzlich wichtig, dass Menschen regelmäßig zur Blutspende gingen, „um in Krisenfällen gewappnet zu sein“. Gemerkt habe er das zum Beispiel auch im Sommer 2021, beim verheerenden Hochwasser. Da habe das DRK Spendenlokale verloren, die zerstört worden seien, Mitarbeiter seien selbst betroffen gewesen. 

Sollte es einmal aber wirklich eng werden, könnten sich verschiedene Blutspendedienste auch immer mal aushelfen. In seinem Bezirk bestehe zum Beispiel ein reger Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus Niedersachsen. Das liege an den Gegebenheiten dort, die nämlich ganz anders als in NRW seien: viel Land, weniger Bevölkerung, also hier und da auch weniger Bedarf.

Auch wenn derzeit kein Mangel bestehe, stehe das DRK vor Herausforderungen. Denn der demografische Wandel geht auch an ihnen nicht vorbei, oder viel mehr an den Spenderinnen und Spendern. Habe man vor zehn Jahren noch ein Durchschnittsalter von 48 Jahren gehabt, sei der durchschnittliche Spender inzwischen 56 Jahre alt.

Zwei Termine in Leverkusen im Oktober

„Wir sehen Herausforderungen und stehen in einem Wandel. Aber der vollzieht sich analog zur Gesellschaft“, sagt Kistler, der keineswegs betrübt auf die aktuelle Situation schaut. Das DRK müsse Blutspendetermine anbieten, das sei Pflicht. Dementsprechend müssten die Kreisverbände das Personal dafür abstellen. Grundsätzlich gilt aber auch für das DRK, dass es nicht gerade einfacher werde, Ehrenamtler zu finden. Seit Corona kann man online und unter 0800/1194911, Termine machen.

In Leverkusen können alle, die 18 Jahre oder älter und nicht krank sind, am Mittwoch, 25. Oktober, 15 bis 19 Uhr, im katholischen Pfarrheim Zum Heiligen Kreuz, Memelstraße 13a, sowie am Donnerstag, 26. Oktober, 15 bis 19 Uhr, Pfarrheim St. Maurinus, Von-Knoeringen-Straße 6, Blut spenden. Der Blutspendedienst sagt, Menschen mit verschnupfter Nase und Kratzen im Hals sollen nicht kommen. „Nach einer normalen Erkältung (laufende Nase) ist man eine Woche nach Abklingen der Beschwerden wieder blutspendefähig.“

Hat jemand ein Antibiotikum nehmen müssen oder hatte jemand Fieber, sind vier Wochen Pause bis zur Blutspende angesagt. Kein Problem sei eine Grippe-Schutzimpfung. Zum Termin müssen Personalausweis oder Führerschein mitgebracht werden.

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