LeverkusenKoran-Verse gegen Rassismus – muslimische Gemeinde startet Plakataktion

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Imam und Theologe Wafa Mohammad (rechts) mit Leverkusener Gemeindemitglied Zeeshan Mahmood vor dem Haus der Integration in Leverkusen.

Imam und Theologe Wafa Mohammad (rechts) mit Leverkusener Gemeindemitglied Zeeshan Mahmood.

Diese Aktion steckt hinter den Plakaten mit Koran-Versen gegen Rassismus, die seit Dienstag in Leverkusen hängen.

Zur Internationalen Woche gegen Rassismus hat eine muslimische Gemeinde in Leverkusen eine Plakataktion gestartet. Die Ahmadiyya-Gemeinde mit 120 Leverkusener Mitgliedern setzt sich mit großformatig gedruckten Koran-Versen gegen Vorurteile ein. An sechs Stellen in der Stadt hängen seit Dienstag, 21. März, Poster mit dem Slogan „Muslime gegen Rassismus“, unter anderem an der Gustav-Heinemann-Straße auf der Höhe der Stixchesstraße.

Seit 2012 hat die 1889 in Indien gegründete Reformgemeinde auch Anhängerinnen und Anhänger in Leverkusen. „Rassismus ist für Muslime nicht nur wichtig als Betroffene, sondern auch als Praktizierende“, sagt Gemeindemitglied Zeeshan Mahmood: Die Gemeinde plant einerseits, mit Flyern und Infoständen Vorurteile gegenüber dem Islam abzubauen, präsentiert sich aber auch selbstkritisch und unterrichtet eigene Mitglieder sowie andere Muslime zu Antisemitismus oder der Inklusion von Menschen mit Behinderungen.

Den Leverkusenerinnen und Leverkusenern sagt Mahmood: „Kommt ruhig mit Vorurteilen zu uns, wir geben unser Bestes, sie abzubauen.“

Die Ahmadiyya-Gemeinde hat 45.000 Mitglieder in Deutschland. Der für mehrere Städte in NRW zuständige Imam Wafa Mohammad lehrt den Islam als Friedensbotschaft. Deshalb habe sich der aus Pakistan stammende bewusst in Europa, in der Schweiz, zum Theologen ausbilden lassen. Er kritisiert Menschen und Länder, die dafür sorgten, dass Islam mit Gewalt verbunden werde: „Die Religion wird missbraucht für eigene politische und wirtschaftliche Zwecke.“

Die Leverkusener Gemeinde propagiert hingegen auf ihren Plakaten Zitate des Koran, die für Gleichberechtigung und Frieden stehen. Sie hat  keine eigene Moschee, sondern trifft sich in den vielfältig genutzten Räumen im Haus der Integration. Die Plakate hängen noch bis zum 30. März in der Stadt.

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