Die Europa-Union und der Integrationsrat organisieren die Veranstaltung.
Seit über 40 JahrenKulturen verbinden sich auf dem Europafest in Leverkusen

Regina Guarnuto, Angela Staffo und Giuseppa Corio bieten italienisches Essen an.
Copyright: Anne Philipp
Regina Guarnuto, Angela Staffo und Giuseppa Corio haben eine ziemlich pragmatische Einstellung: „Dann muss man halt mit dem Regenschirm rumlaufen“. Die drei verkaufen bei Europafest im Park von Schloss Morsbroich am Wochenende italienisches Essen. Die Stimmung sei trotzdem gut und auch Besucherinnen und Besucher würden trotz des Regens kommen, erzählen sie. „Dass so viele Nationen zusammen kochen“ und dabei so viel Freude zu spüren sei, begeistert sie besonders.
Seit über 40 Jahren gibt es das Europafest in Leverkusen mittlerweile, organisiert von der Europa-Union und dem Integrationsrat der Stadt. Sam Kofi Nyantakyi ist Vorsitzender des Integrationsrates. Das Wichtige am Europafest sei, dass die unterschiedlichen Kulturen und Institutionen zusammen- und in den Austausch kämen. Darüber hinaus könnten dann auch Netzwerke entstehen, so Nyantakyi. Das Fest diene als „Dialog für ein vielfältiges Leverkusen“. In Anbetracht des Rechtsrucks in der Gesellschaft ist seine Message: „Es ist unser aller Pflicht, in der Gesellschaft aufeinander zuzugehen.“
Neben dem Basar mit kulinarischen Spezialitäten aus aller Welt standen auch Institutionen wie die Volkshochschule zum Dialog bereit. Anne Münchhalfen-Resch stellte ein Projekt vor, das im Rahmen des „Urban X-Change“ stattgefunden hatte, vor: Menschen in der ukrainischen Partnerstadt Nikopol und Leverkusenerinnen und Leverkusen hatten an Mal- und Fotografiekursen teilgenommen. Per Videokonferenz wurden die Ergebnisse dann vorgestellt. Aus dem Wetter jetzt beim Europafest versuchen sie, das Beste zu machen, erzählt sie, denn „die Leute, die kommen, sind Hardcore-Fans“ und bleiben auch an jedem Stand stehen.
Und auch die Omas gegen rechts Leverkusen, die sich erst im Februar dieses Jahres gegründet haben, standen an einem Stand zum Gespräch zur Verfügung. Bei einer Mitmachaktion konnten Besucherinnen und Besucher fünf Werte aus einer Auswahl markieren, die ihnen am wichtigsten sind. Das sei dann häufig der Startpunkt für ein Gespräch, erzählen Martina Kinder und Claudia Axmacher, die den Infostand betreuen. Für sie als recht neue Gruppe mit wenigen Mitgliedern gehe es auch darum, sich zu zeigen und das ganze erstmal zu „erproben“. „Man kommt in nette Gespräche“, berichten die beiden. Vor den Wahlen im September haben sie auch weiteres Programm geplant.
„Es ist wie ein Ausflug in die ganze Welt“, berichtet eine Besucherin. Sie ist nicht zum ersten Mal beim Europafest, aber sonst „meistens bei schönerem Wetter“. Sie ist nicht die Einzige, die sich ein trockenes Plätzchen unter einem der Sonnenschirme suchte, um dem Bühnenprogramm zuzusehen. Die Leverkusener Band Coversaki und die Big Band der Musikschule Leverkusen, die gemeinsam mit den „Stadtmusikanten“, einem inklusiven Projekt auftrat, sorgten unter anderem für die musikalische Gestaltung des Festes. Später kam dann auch Oberbürgermeister Uwe Richrath zu Wort. Seine Botschaft: „Auch bei schlechtem Wetter ist das ein wunderbarer Tag für Leverkusen.“