NaturgutOphoven Minister Krischer nimmt sich viel Zeit für Besuch in Leverkusen

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Matthias Rawohl vom Naturgut Ophoven erläutert Landesumweltminister Oliver Krischer (Grüne) Teile des Außengeländes.

Matthias Rawohl vom Naturgut Ophoven erläutert Landesumweltminister Oliver Krischer (Grüne) Teile des Außengeländes.

Landesumweltminister Oliver Krischer war zu Besuch auf Gut Ophoven, um sich über die Arbeit dort und die geplanten Erneuerungen zu informieren.

Eine Straße für Steinkäuzchen sperren, nur weil deren Junge gerade flügge geworden sind? In Leverkusen geübte Praxis, jedes Jahr im Frühling. Die Stadt ist damit bundesweit eine der wenigen Kommunen, in der für den Schutz des Steinkauzes eben auch mal wochenlang der Verkehr ruhen muss, erzählte Hans-Martin Kochanek, Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) Leverkusen und ehemals Leiter des Naturgutes Ophoven, am Mittwoch Landesumweltminister Oliver Krischer (Grüne), der nach Opladen gekommen war.

Krischer, der mit seinem Kommen, einen eigentlich bereits für 2023 geplanten Besuch auf dem Gelände am Wiembach nachholte, nahm sich für seinen Besuch ausgiebig Zeit und ließ sich von Naturgut-Leiter Lars Dietrich und diversen Fachleuten aus dem Naturgut-Team durch die Gebäude und über das Gelände führen.

Los ging’s im Museum Energie-Stadt, durch das Leiterin Ute Pfeiffer-Frohnert den Minister führte. Das Erdgeschoss des Museums hat die Flutkatastrophe im Juli 2021 zerstört, im Obergeschoss unter dem Dach ist aber dennoch einiges zu sehen, wie etwa das erste Brennstoffzellen-Auto von Ford, früher im Technikmuseum Sinsheim untergebracht und für die Zwecke der Energie-Stadt auf Gut Ophoven von Ford-Azubi zu einem Cabrio umgebaut. Krischer musste an den Dachschrägen mitunter den Kopf einziehen und erkundigte sich nach der Zukunft des Museums. 

Leverkusen: Mitmach-Ausstellung bleibt bis Herbst geöffnet

Man werde die Mitmach-Ausstellung im Museum bis zum Herbst offen halten, dann werde alles in Container-Provisorien verlagert, denn 2025 beginnt die große Sanierung des Naturguts, erläuterte Dietrich. Dabei sollen die Gebäude energetisch auf Vordermann gebracht werden und die Energie-Stadt anschließend neu konzeptioniert in sanierte Räume einziehen. 

Da das Naturgut Ophoven aber nicht nur Kompetenzzentrum für Umwelt- und Klima ist, sondern auch Biologische Station des Nabu Leverkusen-Köln, erhielten auch Kochanek und seine Nabu-Mitstreiter Sönke Geske und Erich Schulz die Gelegenheit, Krischer ihre Arbeit zu präsentieren. Dabei ging es vor allem um die vielen Streuobstwiesen, die der Nabu in Leverkusen mit vielen Freiwilligen pflegt – in den alten Obstbäumen nisten eben auch die beiden Steinkäuzchen-Paare in Steinbüchel. Krischer war voll des Lobes für die Arbeit der Biologischen Stationen in NRW: „Ich merke als Minister, wenn ich in Deutschland unterwegs bin, dass wir um die Struktur dieser Stationen beneidet werden, die amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutz zusammenbringen.“

Nach einem Gang im Nieselregen über das weiträumige Gutsgelände, wo Matthias Rawohl, der Fachbereichsleiter für das Außengelände, dem Minister die verschiedenen Areale und Angebote – von den naturnah gestalteten Gärten über den Barfuß-Sinnesweg bis zum Matschufer für Kinder am Wiembach – erläuterte, hatte der Minister zum Abschluss seines Besuchs beim Gespräch in einem der Container auf dem Hof erneut Grund zum erstaunten Nachfragen. Wie, die Schulkinder gehen hier in städtische Verwaltungsgebäude und reden mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über Müllvermeidung und Energie sparen? Was, die kontrollieren das auch noch ein halbes Jahr später? 

In Leverkusen gab Ute Demmer, Leiterin des Energie-Lux-Projektes von Naturgut und Stadt, dem Minister noch mit, bevor der zum nächsten Termin fuhr, dass jede Schulklasse einen Energiesprecher oder eine Energiesprecherin hat. 

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