Creditreform-UmfrageLeverkusens Mittelstand schaut skeptisch nach vorne

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LEV Gewerbe

Leverkusen – Die Stimmung unter den Mittelständlern ist deutlich skeptischer geworden. Das zeigt die jüngste Umfrage von Creditreform Solingen unter 190 Unternehmen in Leverkusen, Solingen und Remscheid.

Zwar liegt der Anteil derer, die von einer „sehr guten“ oder wenigstens „guten“ Auftragslage im letzten halben Jahr berichten, im Moment noch bei 56 Prozent. Und lediglich sieben Prozent der Befragten bezeichnen ihre Geschäftslage als „mangelhaft“ oder sogar „ungenügend“. Das ergibt – wenn man weiter in Schulnoten denkt – immer noch einen Schnitt von 2,5. Das sei „ordentlich“, lautet die Bewertung von Ole Kirschner, Geschäftsführer bei Creditreform in Solingen. Allerdings lag der Schnitt vor einem Jahr noch bei 2,3. Vor allem aber hat sich der Blick in die Zukunft eingetrübt.

Geholfen hat bisher einer deutlichen Mehrheit der Unternehmen, dass sie ihre Preise erhöhen konnten. Sieben von zehn Mittelständlern sei das gelungen, zeigt die Erhebung der Wirtschaftsauskunftei. 30 Prozent der Befragten gelang dies nicht.

Neue Jobs wurden geschaffen

Preisrunden erhöhen immer auch den Umsatz. Davon berichten knapp die Hälfte der Unternehmen, die Creditreform befragt hat. 21 Prozent allerdings verzeichneten Umsatzrückgänge. Weil die Lage insgesamt noch positiv bewertet wird, hat sich auch die Beschäftigung erhöht. „Seit Frühjahr sind im regionalen Mittelstand über 2000 Stellen neu geschaffen oder zurückgeholt worden“, fasst Kirschner die Zahlen zusammen.

Von der guten Stimmung ist allerdings nicht viel geblieben. Der Ausblick falle weitaus skeptischer aus als im Vorjahr, heißt es bei Creditreform. 37 Prozent der befragten Mittelständler glauben, dass sich die Geschäftslage verschlechtern wird, nur noch 16 Prozent erwarten, dass es weiter aufwärts geht.

Ein Drittel erwartet weniger Gewinn

Auch bei der Frage nach Umsatz- und Ertragserwartung ist der Mittelstand viel vorsichtiger geworden: 22 Prozent der Firmen rechnen in den nächsten Monaten mit Umsatzeinbußen – ein Drittel der Firmen allerdings noch mit steigenden Umsätzen. Und nur noch ein Viertel der Firmen erwartet steigende Erträge für die nächsten Monate, während 32 Prozent von Rückgängen ausgehen.

Das hat auch Folgen für die Investitionspläne im Mittelstand: Nur noch die Hälfte der befragten Firmen wolle in nächster Zeit Geld für neue Anlagen ausgeben, heißt es.

Auf den Arbeitsmarkt soll das aber keinen negativen Effekt haben. Besonders von Dienstleistern und der Bauwirtschaft würden rund 1500 neue mittelständische Arbeitsplätze für die Region avisiert, heißt es bei Creditreform.

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