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SportLeverkusener Politik lobt Abrisspläne für das Schwimmbad Bergisch Neukirchen

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Schwimmbad von außen

Die Sanierung des Hallenbades Bergisch Neukirchen ist seit 2019 geplant, nun soll es abgerissen werden.

Der Sportpark kann dem Betriebsausschuss schlüssig darlegen, warum weder Sanierung noch Neubau in Modularbauweise oder auf der Wiese möglich sind.

Selten gibt es aus der Politik Lob für teurer gewordene und schließlich abgesagte Bauprojekte. In diesem Fall schon: „Sie waren wach und so konnte rechtzeitig die Notbremse gezogen werden“, lobt Tim Feister als Vorsitzender des Betriebsausschusses des Sportparks Leverkusen. „Dieses Engagement ist nicht an jeder Stelle in der Stadt selbstverständlich.“

Es geht um das Hallenbad in Bergisch Neukirchen. Kurz bevor die seit 2019 geplante Sanierung endlich beginnen sollte, hatte der Sportpark eine enorme Kostensteigerung kommuniziert: von knapp sechs Millionen Euro aus der ursprünglichen Konzeptstudie ursprüngliche Konzeptstudie auf 11,4 Millionen Euro. Da helfen auch zugesagte 2,6 Millionen Euro Fördergelder vom Bund nicht mehr – die Sanierung ist zu teuer. Nicht nur, weil die Haushaltskasse leer ist, sie wäre auch nicht mehr verhältnismäßig für einen Bau aus dem Jahr 1973, sagt der Sportpark.

Und schlägt vor, stattdessen einen Neubau zu prüfen. Schnell sind politische Parteien darauf aufgesprungen: Opladen Plus mit dem Vorschlag, den Neubau auf der Wiese neben dem Bestandsgebäude zu errichten, um das für Schul- und Vereinssport unverzichtbare Bad während der Bauzeit noch nutzen zu können. Und die CDU mit der Idee, das neue Bad in schnellerer und möglicherweise kostengünstigerer Modularbauweise zu errichten.

Leverkusen: Abriss ist unumgänglich

Beiden Ideen erteilt Dieter Scholz vom Sportpark eine Absage: „Die Wiese ist zu klein, da können wir auf keinen Fall bauen.“ Der Abriss sei für einen Neubau an selber Stelle unumgänglich. Eine modulare Bauweise sei grundsätzlich möglich, hat für Scholz aber vor allem Nachteile: Die Lebenszeit einer solchen Anlage werde auf maximal 25 Jahren geschätzt, bei einem Neubau seien es 50 Jahre. Außerdem hätten Modularbäder nur ein 25-Meter-Becken ohne Lehrschwimmbecken und Sprungturm und seien somit für die Leverkusener Zwecke ungeeignet. Ein halbes Jahr Bauzeit könnte man dadurch vielleicht einsparen, vielleicht auch ein wenig an den Kosten. Aber, schließt Scholz: „Wahrscheinlich gibt es auch keine Fördermittel für eine Modulbauweise.“ Auf die nämlich setzt der Sportpark nun aus dem Infrastrukturfonds des Bundes. Denn alleine aus dem städtischen Haushalt wird sich ein neues Schwimmbad in der aktuellen Situation sicher nicht realisieren lassen.

Die Ausschussmitglieder sind zufrieden mit den Ausführungen des Sportparks, beide Anträge werden mit der Stellungnahme als erledigt erklärt. Und dem Vorschlag des Sportparks schließlich einstimmig zugestimmt. Eine Machbarkeitsstudie ist bereits auf den Weg gebracht, für die Umsetzung allerdings braucht es das Geld aus Berlin.