Belasteter BodenDebatte um Tiefgarage in Leverkusen bekommt weitere Dimension

Wie steht es um den Boden auf dem alten Fabrikgelände in Quettingen?
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Leverkusen – Liegt es nicht nur am Geld, sondern auch am Boden? Uwe Becker hat den Verdacht, dass die geringe Lust des Investors, unter seinen fünf Häusern an der Alten Fabrik in Quettingen eine Tiefgarage zu bauen, einen weiteren Grund hat. Der ehemalige Ratsherr aus Opladen zieht aus Unterlagen des Bauamts den Schluss, dass der Boden ziemlich stark belastet sein könnte. So seien nur an wenigen Stellen Proben gezogen worden. Und das auch nur in Bereichen, die laut Plan nicht überbaut werden sollen. Auf den künftigen Freiflächen "wurden keine Prüfwertüberschreitungen festgestellt", heißt es in einem Schreiben des Bauamts. Dennoch empfehlen die Prüfer, in diesen Bereichen 30 Zentimeter neuen Mutterboden zu verteilen. Auch eine Grabsperre aus Textil solle sein. Becker ist mit dieser Prüfung nicht einverstanden: "Dies ergibt kein repräsentatives Bild der Bodenbelastung dieses Areals."
Bestätigt sieht sich Becker aus dem weiteren Text. Das Bauamt rät, sämtlichen Bodenaushub abzufahren und nicht wieder auf dem Gelände zu verwenden. Außerdem müssten vom Erdreich Proben gezogen und die Ergebnisse der Abfallwirtschaftsbehörde mitgeteilt werden. Auch der Entsorgungsweg des Erdreichs müsse dokumentiert und der Behörde sofort zugänglich gemacht werden, schreibt das Bauamt in seiner Stellungnahme. Beim Thema Tiefgarage gibt es aus Beckers Sicht nichts zu diskutieren. Die müsse auf jeden Fall sein. "In der Gegend herrscht schon genug Parkdruck." Allein wegen des nahen Berufskollegs gebe es große Probleme. Die Argumente der Investorin ziehen aus Beckers Sicht nicht. In ihrem Namen hatte Architekten Peter Jahnen ausgeführt, dass man für die Plätze in der Tiefgarage relativ hohe Mieten verlangen müsse. Das würden aber die Bewohner der geplanten Sozialwohnungen nicht akzeptieren. Mit der Folge, dass diese ihre Autos auf der Straße abstellen würden. Damit würde die Parkplatzsituation in dem Gebiet noch prekärer.
Becker hält dem entgegen, dass man Wohnungen und Stellplätze im Paket anbieten könne. "Das ist für den Vermieter auch steuerlich viel sinnvoller."
Es soll doch eine Tiefgarage geben
Ein Missverständnis hat zu falschen Schlussfolgerungen aus der Diskussion im Stadtrat über die Baupläne auf dem Gelände An der Alten Fabrik geführt: Die CDU hatte nach ihrem Antrag, auf dem Gelände eine Tiefgarage vorzugeben, noch Gespräche mit der Investorin geführt, war aber nicht von ihrer grundsätzlichen Forderung abgewichen: Das Bauamt soll den Bau einer Tiefgarage für die 88 Wohnungen vorgeben. Der Parkdruck in dem Gebiet sei einfach zu groß für oberirdische Parkplätze. Wir bitten um Entschuldigung für die falsche Darstellung. (tk)