Restaurantbesuche innen möglichDiese Lockerungen gelten ab Sonntag in Leverkusen

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Ab sofort ist für einen Gastronomiebesuch kein negativer Test mehr erforderlich.

Leverkusen  – Die Szenarien glichen sich: Wie eine Woche zuvor verkündeten die Vertreter der Stadtverwaltung weitere Öffnungen in Zeiten der Pandemie. Und ebenso wie eine Woche zuvor wurden trotzdem die imaginären Zeigefinger mahnend in die Höhe gehoben.

„Es ist eine vorsichtige Rückkehr“, sagte Dezernent Alexander Lünenbach, während Gesundheitsamtschef Martin Oehler betonte: „Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger: Man darf jetzt nicht glauben, alles ausreizen zu müssen. Es ist ein äußerst labiles Gleichgewicht derzeit.“ Die Corona-Situation in Leverkusen – sie bleibt ein Drahtseilakt zwischen Annäherung an die Normalität und angezogener Handbremse.

Schritt in Stufe 2

Fakt ist: Mit einem Wert von 44 lag die Inzidenz in der Stadt am Freitag zum Zeitpunkt der allwöchentlichen Info-Runde zum Thema Corona den fünften Tag in Folge unter der Marke von 50. Zwei Tage hinzugerechnet landet man beim Sonntag. Und an dem tritt Leverkusen nach offizieller Regelung nun in Stufe 2 der Schutzverordnung ein.

Das bedeutet: Der Besuch von Gastronomie-Einrichtungen ist ab sofort nicht nur draußen, sondern auch drinnen möglich – mit festem Platz und negativem Test. Im öffentlichen Raum dürfen sich Angehörige aus drei Haushalten ohne Personenbegrenzung treffen – und es können immunisierte Personen beliebiger Zahl hinzukommen.

Feiern, Kultur und Sport

Private Veranstaltungen sind im Freien mit bis zu 100 Gästen, in geschlossenen Räumen mit bis zu 50 Gästen möglich – Partys sind indes noch nicht erlaubt. Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Theater- oder Kinovorstellungen sind in Innenräumen mit bis zu 500 Personen möglich. Voraussetzung sind ein negativer Test oder ein Immunitätsnachweis sowie ein Sitzplan. Museen dürfen ohne Terminvergabe öffnen.

Wo kann ich mich testen lassen? Hier gibt es die Übersicht

Im Innern ist – mit Test und unter Angabe der persönlichen Daten zur eventuellen Rückverfolgung – kontaktfreier Sport wieder möglich. Ausgenommen ist hoch intensives Ausdauertraining. Bei Sportveranstaltungen drinnen dürfen bis zu 500 Gäste anwesend sein – Voraussetzung ist auch hier ein negativer Test oder ein Immunisierungsnachweis. Im Freien sind Sportveranstaltungen mit bis zu 1000 Besucherinnen und Besuchern, höchstens aber ein Drittel der Zuschauerkapazität, möglich – ohne Test. In Innenräumen sind bis zu 500 Personen zulässig – mit Test.

Der Betrieb von Schwimmbädern, Saunen und ähnlichen Einrichtungen sowie von Indoorspielplätzen ist nach Vorlage eines negativen Tests erlaubt. Das sei alles erfreulich, sagte Oehler. Aber man dürfe nicht vergessen: „Hätten wir am Donnerstag nur zehn Infektionsfälle mehr in der Stadt gehabt, dann wären wir wieder bei einer Inzidenz über 50 und hätten den fünften Tag mit einem Wert unter 50 verpasst.“

Rückfall möglich

Insofern sei es durchaus möglich, dass Leverkusen in der kommenden Woche wieder in die Stufe drei zurückfalle.

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Die Lage in den Krankenhäusern stellt sich wie folgt dar: Im Klinikum werden derzeit drei Personen stationär wegen einer Covid-Infektion behandelt. „Das ist so entspannt wie noch nie in diesem Jahr“, sagte Klinikumsdirektor Utz Krug. Im St.-Remigius- und dem St.-Joseph-Krankenhaus sind es fünf, eine Person davon liegt auf der Intensivstation. Bislang wurden in Leverkusen 108767 Impfungen vorgenommen, davon 80871 Erstimpfungen. Die meisten im Impfzentrum, wobei sich hier der Fokus laut Oehler nach und nach auch auf die hausärztlichen Praxen und betriebsärztlichen Einrichtungen legt.

Kontrollen am Feiertag

An den vergangenen Schönwetter-Tagen hätten sich die Menschen nach Aussage von Dezernent Marc Adomat zwar weitgehend vernünftig verhalten. Selbst an neuralgischen Punkten wie dem Hitdorfer See, dem Skaterpark oder dem Ophovener Weiher. Dennoch seien stellenweise größere Mengen Müll hinterlassen worden.

Und ein paar größere Personengruppen seien wohl davon ausgegangen, Leverkusen liege bezüglich der Inzidenz bereits lange genug unter 50 und habe somit schon weitere Lockerungsstufen erreicht. Einzelne Personen dieser Gruppen seien vor Kontrollen geflüchtet. Festzustellen sei auch: „Die Leute haben die Masken bei den Lockerungen offenbar satt.“ Denn: „Bei 269 Kontrollen wurden 160 Verwarnungen ausgesprochen und 35 Bußgelder verteilt.“

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